Berlin

»Steh auf! Nieder wieder Judenhass!«

Mit einer großen Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin möchte der Zentralrat der Juden in Deutschland ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Am 14. September um 15 Uhr ruft der Zentralrat unter dem Motto »Steh auf! Nie wieder Judenhass!« alle Menschen im Land dazu auf, sich der Welle von Hass auf Juden entgegenzustellen.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wird bei der Kundgebung sprechen. »Es bedeutet der jüdischen Gemeinschaft sehr viel, dass wir die Bundeskanzlerin zu dieser für uns so wichtigen Veranstaltung begrüßen dürfen, damit wir gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus setzen können«, sagt Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats.

Als weitere Redner werden unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider sowie der Präsident des World Jewish Congress, Ronald S. Lauder, erwartet.

Anschläge »In den vergangenen Wochen wurden wir Zeuge, wie blanker Judenhass sich offen Bahn gebrochen hat. Die unfassbaren und schockierenden Hass-Parolen auf deutschen Straßen, die Anschläge auf jüdische Bürger und Synagogen haben in der jüdischen Gemeinschaft große Sorgen ausgelöst«, betonte Graumann.

Auch in den Nachbarländern sei es zu schlimmen antisemitischen Ausschreitungen gekommen. Dennoch ließe sich die jüdische Gemeinschaft nicht einschüchtern, sondern setzte weiter auf die Gestaltung eines selbstbewussten jüdischen Lebens in Deutschland, sagte der Zentralratspräsident. »Auch aus diesem Grund wollen wir am 14. September zeigen: Wir sind da! Und wir bleiben da! Und wir werden allen Anfeindungen entschlossen entgegentreten, gemeinsam mit allen unseren Freunden in der deutschen Gesellschaft.«

Mit der Kundgebung erhoffe sich der Zentralrat eine breite Unterstützung aus Politik, Kirchen und Zivilgesellschaft: »Angriffe auf jüdische Menschen sind doch ein Angriff auf uns alle, auf unsere demokratischen Grundwerte von Toleranz und Freiheit. So etwas dürfen wir in Deutschland keinesfalls akzeptieren und deswegen laden wir alle herzlich dazu ein, mit uns ein entschlossenes Zeichen gegen Hass und Hetze zu setzen. Es ist höchste Zeit, nun gemeinsam aufzustehen. Daher: ›Steh auf! Nie wieder Judenhass!‹«

www.zentralratdjuden.de

Deutschland

Waffen für Anschläge besorgt: Weiteres Hamas-Mitglied festgenommen

Der Mann soll ein Sturmgewehr, mehrere Pistolen und Munition für Anschläge auf jüdische und israelische Einrichtungen besorgt haben

 12.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus – Israels Rechte jubelt

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Sabine Brandes

Trump greift Israels Demokratie an

Der US-Präsident hat angekündigt, in den Korruptionsprozess gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu eingreifen zu wollen. Damit geht der Amerikaner eindeutig zu weit

von Sabine Brandes  12.11.2025

Interview

»Keiner hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Verhandlung über Waffenlieferungen an Israel

Insgesamt sechs Kläger wollen vor dem Berliner Verwaltungsgericht in zwei Fällen feststellen lassen, dass der Export deutscher Rüstungsgüter an Israel rechtswidrig war. Eine Entscheidung wird noch für Mittwoch erwartet

 12.11.2025

Interview

»Erinnern, ohne zu relativieren«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über das neue Gedenkstättenkonzept der Bundesregierung, Kritik an seiner Vorgängerin Claudia Roth und die Zeit des Kolonialismus in der deutschen Erinnerungskultur

von Ayala Goldmann  12.11.2025

Erinnerungspolitik

Weimer: Gedenkstätten sind zentrale Pfeiler der Demokratie

Das Bundeskabinett hat ein neues Konzept für Orte der Erinnerung an die NS-Verbrechen und die SED-Diktatur beschlossen. Die Hintergründe

von Verena Schmitt-Roschmann  12.11.2025 Aktualisiert