Einspruch!

So wird Gewalt legitimiert

Ronald S. Lauder Foto: Gregor Zielke

Es ist nichts Neues, dass sich im Lauf der Geschichte bereits zahlreiche Kriege am Streit um heilige Stätten entzündet haben. Leider bedienen viele politische Führer auch heute noch gezielt religiöse Gefühle, um Konflikte anzufachen.

Nun haben sechs arabische Länder bei der UNESCO stellvertretend für die Palästinenser einen Antrag eingebracht, mit dem Israel wegen der Ausgrabungen in der Jerusalemer Altstadt verurteilt werden soll. Zudem wird verlangt, die Kotel als Bestandteil der Al-Aksa-Moschee zu betrachten.

Kotel Man könnte es als üblen Scherz ansehen, dass ausgerechnet die Westmauer des Tempelbergs, der die heiligste Stätte des Judentums ist, ein Ort also, an dem täglich Tausende von Juden beten, von der Weltgemeinschaft als islamisch deklariert werden soll. Aber es ist kein Scherz, es ist ein neuerlicher Schlag ins Gesicht der Israelis und der Juden in aller Welt.

Seit Tausenden von Jahren leben Juden in Jerusalem. Seit Hunderten von Jahren beten Juden an der Klagemauer, den einzig noch erhaltenen Überresten des Zweiten Tempels. Erst seit 1967 können sie dies frei von Einschüchterungen tun, denn erst seitdem ist der Staat Israel in der Jerusalemer Altstadt präsent.

Israel hat immer wieder verdeutlicht, dass es die Selbstverwaltung der muslimischen Stätten auf dem Tempelberg respektiert. Auch die christlichen Gemeinschaften in der Heiligen Stadt arbeiten autonom. In keinem islamischen Land werden religiöse Minderheiten und Religionsfreiheit so gut geschützt wie in Israel. Doch wer den Antrag liest, merkt, dass es hier um etwas ganz anderes geht: nämlich Israel wieder einmal an den Pranger zu stellen, die Verantwortung für das schreckliche Blutvergießen der vergangenen Wochen dem jüdischen Staat anzulasten und damit weitere Gewalt von Palästinensern an Juden zu legitimieren.

Auch wenn der Antrag auf internationalen Druck hin noch abgemildert wird, ist ein solches Vorgehen schlicht zynisch.

Der Autor ist Präsident des Jüdischen Weltkongresses.

Jom Hasikaron

Israel gedenkt der Terroropfer und Kriegstoten

Seit dem 7. Oktober 2023 sind 850 israelische Soldaten und 82 Sicherheitskräfte getötet worden

 30.04.2025

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  29.04.2025

Mauthausen

Überlebenswunderkind Eva Clarke: Geburt im KZ vor 80 Jahren

Es war eines der größten und gefürchtetsten Konzentrationslager der Nazizeit. Im Mai 1945 wurde es von US-Soldaten befreit. Unter den Überlebenden waren eine Mutter und ihr Neugeborenes

von Albert Otti  29.04.2025

Umfrage

Mehrheit hält AfD wegen deutscher Geschichte für unwählbar

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes fragt die »Memo«-Studie Menschen in Deutschland nach dem Blick zurück

 29.04.2025

Potsdam

Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert besseren Schutz für Synagoge

Vermutlich wurde in Halle ein zweiter Anschlag auf die Synagoge verhindert. Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert deshalb dazu auf, auch die Potsdamer Synagoge besser zu schützen

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Berlin

Streit um geforderte Yad-Vashem-Straße

Zwischen dem Freundeskreis Yad Vashem und dem Roten Rathaus herrscht Unmut

von Imanuel Marcus  29.04.2025

Den Haag

Strafgerichtshof verpflichtet Chefankläger zur Vertraulichkeit

Karim Khan, der unter anderem gegen Benjamin Netanjahu einen Haftbefehl erwirkt hat, darf einem Bericht des »Guardian« zufolge künftig nicht mehr öffentlich dazu Stellung nehmen

 29.04.2025

Urteil

»Impfen macht frei«-Bild ist Volksverhetzung

Ein 65-Jähriger hatte während der Corona-Pandemie die Schutzmaßnahmen der Regierung mit dem Holocaust verglichen

 29.04.2025