Dresden

Sachsen stockt Stellen bei Sicherheitsbehörden auf

Blick auf Dresden (September 2020) Foto: dpa

Vor dem Hintergrund zunehmender Radikalisierung einzelner Personen und Gruppierungen verstärkt Sachsen die personelle Ausstattung von Verfassungsschutz, Generalstaatsanwaltschaft und Landeskriminalamt. Insgesamt würden 15 Stellen neu geschaffen, teilte die sächsische Staatskanzlei am Dienstag nach einem Kabinettsbeschluss in Dresden mit.

Das Landesamt für Verfassungsschutz erhalte demnach einen Zuwachs von fünf Stellen. Bei der Generalstaatsanwaltschaft Dresden werden die Zentralstelle Extremismus Sachsen und die Zentralstelle für Cybercrime Sachsen mit insgesamt fünf Stellen für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte verstärkt. Weitere fünf Stellen entfallen auf das Landeskriminalamt Sachsen.

CORONA-PROTESTE Die personelle Aufstockung steht nicht zuletzt im Zusammenhang mit Protesten gegen die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen. Insbesondere im Internet sei eine zunehmende Radikalisierung und Gewaltenthemmung festzustellen, hieß es. Laut Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) vollzieht sich die Radikalisierung in einem kleinen Teil der Gesellschaft.

Doch dieser versuche die Corona-Proteste zu nutzen, um der Demokratie zu schaden. Extremistische Gruppen hätten mit ihren Verbalattacken gegen führende Persönlichkeiten der sächsischen Politik längst die »rote Linie« überschritten, sagte Wöller.

Gewaltsamer Widerstand gegen demokratische Regeln gehöre auch zu dieser Grenzüberschreitung. Die Stärkung der Sicherheit durch mehr Personal sei daher »ein wichtiger Schritt, um frühzeitig extremistische Bestrebungen zu erkennen und unsere Demokratie wirksam zu schützen«.

Sachsens Kabinett beschloss am Dienstag zudem ein »Gesamtkonzept gegen Rechtsextremismus«. Es sieht laut Justizministerium »eine Vielzahl von Maßnahmen vor, die unter anderem in der Justiz, im Justizvollzug und in der Demokratiearbeit umzusetzen sein werden«.

Erstmals würden nicht nur einzelne Symptome in den Blick genommen, »sondern dem Problem in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen« begegnet, erklärte Sachsens Justiz- und Demokratieministerin Katja Meier (Grüne).

PRÄVENTION Rechtsextremismus sei in Sachsen lange klein geredet worden, erklärte Meier. Die Landesregierung habe jedoch Rechtsextremismus »als vordringliches Problem« erkannt. Das neue Konzept beinhalte Maßnahmen im Bereich der Prävention und Beratung. Auch die Verfolgung rechtsextremer Straftaten solle intensiviert werden, hieß es.

Bei Protesten gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen war es in Sachsen zunehmend zu gewalttätigen Angriffen unter anderem auf Polizistinnen und Polizisten gekommen. In mehreren sächsischen Städten distanzierten sich gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure von den Demonstranten in offenen Briefen und riefen zu Toleranz und Demokratie auf.

Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen sind derzeit in Sachsen nur ortsfeste Demonstrationen mit maximal zehn Teilnehmenden erlaubt. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat lag am Dienstag laut Robert Koch-Institut bei 662,1. epd

Doha

Krieg zwischen Israel und Iran: Wadephul will »Kompromiss« finden

Innerhalb der nächsten Woche müsse der ernsthafte Versuch unternommen werden, »die Spirale der Gewalt« zu unterbrechen, sagt der Bundesaußenminister

 15.06.2025

Berlin

Erneuter antisemitischer Angriff auf Neuköllner Kulturkneipe

14-Jähriger soll Pflasterstein geworfen haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 15.06.2025

Carsten Ovens

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Krieg

Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab: Mehrere Tote

Die Mullahs holen erneut zu einem Angriff auf den jüdischen Staat aus

 15.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Nie wieder Opfer!

Israels Angriff auf Irans Atomanlagen war unausweichlich. Denn eine Konsequenz aus der jüdischen Geschichte lautet: Wenn es hart auf hart kommt, besser zuerst schlagen als zuerst und dann für immer geschlagen zu werden

von Michael Wolffsohn  14.06.2025

Thüringen

Verfassungsschutzchef warnt vor islamistischen Anschlägen gegen jüdische und israelische Einrichtungen

Kramer: Wir müssen davon ausgehen, dass die Hemmschwelle weiter sinken wird, auch gewalttätig zu werden

 13.06.2025

Gerhard Conrad

»Regime Change im Iran wäre noch wichtiger als die Zerstörung der Atomanlagen«

Der Ex-BND-Geiselunterhändler und Nahostexperte zum israelischen Militärschlag gegen den Iran und die Konsequenzen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  13.06.2025

Gespräch

Beauftragter Klein: Kirche muss Antijudaismus aufarbeiten

Der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein kritisiert die Heiligsprechung des Italieners Carlo Acutis. Ihm geht es um antijüdische Aspekte. Klein äußert sich auch zum christlich-jüdischen Dialog - und zum Papst

von Leticia Witte  13.06.2025

Schlag gegen Iran

Ein notwendiger Schritt

Israel hat alles Recht der Welt, sich gegen das iranische Atomprogramm zu wehren. Teheran darf niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  13.06.2025