USA

Rubio warnt ausländische Studenten: Nehmen Euch Visum weg

Außenminister Marco Rubio am Donnerstag (Ortszeit) in Guyana Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Nach der jüngsten Festnahme einer ausländischen Doktorandin an einer US-amerikanischen Universität hat Außenminister Marco Rubio eine scharfe Warnung an alle Studenten mit einem Visum gerichtet. Wer mit einem sogenannten F-1-Visum in die USA zum Studium eingereist sei und Unruhe stifte, dem werde das Visum entzogen. »Und wenn Sie Ihr Visum verloren haben, sind Sie nicht mehr legal in den Vereinigten Staaten.«

Rubio reagierte auf den Fall einer türkischen Doktorandin an der Tufts Universität bei Boston im Bundesstaat Massachusetts, die von Beamten des Heimatschutzministeriums gestoppt und festgenommen worden war. Die verstörenden Bilder aus einer Überwachungskamera von der Festnahme hatten die Uni geschockt.

Die Doktorandin war Co-Autorin eines Artikels in einer Studentenzeitung von 2024, in dem die Uni aufgefordert wurde, anzuerkennen, dass es klare Hinweise auf einen Völkermord an Palästinensern gebe. Zugleich wurde die Universität aufgerufen, nicht in Unternehmen mit Verbindungen zu Israel zu investieren.

Gefängnis in Louisiana

Der »Boston Globe« berichte, dass Bekannte der Doktorandin versichert hätten, dass sie keine Anführerin sei. Ihre Professoren seien geschockt von der Festnahme. Tausende Menschen demonstrierten nach Angaben der Zeitung gegen die Festnahme.

Lesen Sie auch

Ein Bezirksgericht hatte noch angeordnet, dass die junge Frau nicht aus Massachusetts gebracht werden darf. Sie wurde nach Angaben der Behörden aber inzwischen in ein 2500 Kilometer entferntes Gefängnis der Einwanderungsbehörde ICE im Bundesstaat Louisiana verlegt.

In Louisiana soll auch der palästinensische Student Machmud Chalil inhaftiert sein. Sein Fall hatte zuvor für das größte Aufsehen gesorgt. Der Absolvent der New Yorker Columbia-Universität besitzt seiner Anwältin zufolge eine Greencard und damit eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA und ist mit einer Amerikanerin verheiratet.

Flugblätter mit Hamas-Logo

Die US-Regierung will ihn abschieben und wirft ihm unter anderem vor, auf dem Campus Flugblätter mit Hamas-Logo verteilt zu haben.

An der Georgetown Universität in der Hauptstadt Washington wurde ein Inder festgenommen. Eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums warf ihm auf der Plattform X vor, in sozialen Medien Propaganda der Terrororganisation Hamas und Antisemitismus verbreitet zu haben. dpa/ja

Gaza

UN räumt ein: 86 Prozent der Hilfsgüter werden abgefangen

Nur ein Bruchteil kommt bei den Bewohnern an. Der Rest verschwindet unterwegs

von Imanuel Marcus  08.08.2025 Aktualisiert

Dokumentation

»Mit tiefer Enttäuschung«

Künstler aus Thüringen üben mit einem Offenen Brief Kritik an ihren einseitig »israelkritischen« Kollegen

 07.08.2025

Erfurt

Jüdische Landesgemeinde lädt israelkritische Künstler ein

360 Kulturschaffende haben in einem offenen Brief ein Waffenembargo gegen Israel gefordert. Vertreter jüdischen Lebens kritisieren das Schreiben als einseitig und laden Unterzeichner aus Thüringen zum Dialog

 07.08.2025

Düsseldorf

Jüdische Gemeinde und DIG kritisieren »Anti-Israel-Kampagne« gegen Shon Weissman

Der israelische Fußballspieler sollte zu Fortuna Düsseldorf wechseln, doch wegen seiner Posts nach dem 7. Oktober 2023 platzte der Transfer

 07.08.2025

Hannover

Heinz Rudolf Kunze: Bin dagegen, Israel nicht mit Waffen zu beliefern

Zahlreiche Prominente fordern, Israel wegen des von der Terrororganisation Hamas begonnenen Krieges keine Waffen mehr zu liefern. Der Rocksänger und Liedermacher Kunze ist da ganz anderer Meinung

 07.08.2025

Berlin

Linke in Neukölln hält an Sommerfest mit Hamas-Unterstützern fest

Die Landesspitze der Partei fordert vom Bezirksverband eine Stellungnahme. Denn: Hamas-nahe Organisationen seien keine Bündnispartner

 07.08.2025

Berlin

Beate Zschäpe im Aussteigerprogramm

Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer und Hinterbliebenen des NSU vermutet hinter dem Schritt eine Strategie

 07.08.2025

Berlin

1047 judenfeindliche Straftaten im ersten Quartal

Das Bundeskriminalamt legt neue Zahlen zu Antisemitismus vor. Der Präsident des Zentralrats der Juden spricht von einem »alarmierenden« Befund - der aber auch kaum überraschend sei

 07.08.2025

Berlin

Chef des Kanzleramts: »Nicht Israel ist das Problem, sondern die Hamas«

Man müsse bei der Zuordnung von Verantwortlichkeiten sehr klar sein, betont Thorsten Frei (CDU)

 07.08.2025