KZ-Gedenkstätten

»Richtige Entscheidung«

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Foto: Thomas Lohnes/Zentraltrat der Juden

Zum 75. Jahrestag der Befreiung des KZs Bergen-Belsen an diesem Mittwoch hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, bedauert, dass wegen der Corona-Krise »die wenigen Überlebenden, die noch unter uns sind, nicht so gewürdigt werden können, wie sie es verdient hätten«.

Schuster sagte am Dienstag: »Am 15. April vor 75 Jahren wurde das KZ Bergen-Belsen von britischen Truppen befreit. Sie fanden Berge von Leichen sowie Tausende fast verhungerte und todkranke Menschen vor. Das Grauen von Bergen-Belsen lässt sich bis heute kaum in Worte fassen.«

Corona-Pandemie Anlässlich des 75. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs sollten in allen KZ-Gedenkstätten große Gedenkfeiern mit Überlebenden stattfinden. Die Corona-Pandemie mache dies jedoch leider unmöglich, so Schuster.

Auf der Website der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ist zu lesen: »Die Gedenkfeier aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen ist aufgrund der Corona-Epidemie abgesagt worden. Es ist vorgesehen, die Gedenkfeier anlässlich des 76. Jahrestages am 18. April 2021 in dem für dieses Jahr geplanten großen Rahmen durchzuführen.«

Grundrechte Schuster sagte, auch für die Stabilität unserer Demokratie sei es wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, »wohin menschenverachtende Ideologien und die Missachtung demokratischer Grundrechte führen können«.

Es sei daher die richtige Entscheidung der Gedenkstätten, die Gedenkfeiern möglichst im nächsten Jahr nachzuholen. »Unabhängig davon sollten sie für ihre wertvolle Arbeit ausreichende finanzielle Mittel erhalten. Denn die Erinnerung an die Schoa gehört zu Deutschlands Identität«, sagte Josef Schuster abschließend.  ag

Deutschland

Rechtsextremismus beunruhigt Deutsche stärker als Zuwanderer

Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu, während die Angst vor Rechtsextremismus bei Deutschen ohne Migrationshintergrund besonders hoch ist. Was verrät die neue KAS-Studie noch?

 09.12.2025

Medien

Äußerst ungewöhnlicher Schritt: Irans Staatssender gesteht Fehler bei Kriegsberichterstattung ein

Nach dem Krieg gegen Israel gesteht der Präsident des iranischen Staatssenders eine Falschmeldung ein. Die Hintergründe

 09.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 09.12.2025

Naher Osten

Bericht: Keine Rolle für Tony Blair bei Gaza-Friedensrat

Anstelle Blairs ist der bulgarische Diplomat und ehemalige Nahostgesandte Nickolay Mladenov im Gespräch, wie die »Financial Times« vermeldete

 09.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seiner Antrittsreise in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025