Einspruch!

Rabiate Drohungen

Same procedure as every year. Mit dem Iran ist es wie mit »Dinner for one« an Silvester. Er liefert zuverlässig immer dasselbe – allerdings ist es weniger witzig. Sollte es iranische Strategie sein, die wegen des Atomprogramms nervöse Weltgemeinschaft zu beruhigen, dann geht sie gerade nicht auf.

Der Iran liefert mit Übergriffen auf ausländische Botschaften, Tests von Langstreckenraketen und Präsentationen von Marschflugkörpern eigentlich ununterbrochen negative Nachrichten. Vermutlich ist genau das Teherans Strategie. Im Wust der Ankündigungen, Propagandalügen, Schmeicheleien und Tiraden fällt gar nicht mehr so richtig auf, wie unglaublich jede einzelne der Aktionen ist, die der Iran sich leistet.

Ölpreise Die jüngste Ankündigung, der Welt mit der Blockade der Straße von Hormus eine wirtschaftliche Lebensader abzuklemmen, passt genau ins Profil. Die Drohung ist rabiat genug, dass die ersten Befürworter schärferer US-Sanktionen ins Wanken geraten. Können wir uns wirklich leisten, dass die Ölpreise explodieren oder gar ein Krieg in der Region ausbricht? Zugleich ist die Drohung irrational genug, dass man sie im Westen nicht wirklich ernstnehmen muss – schließlich würde der Iran seine eigenen Brennstoffimporte ins Stocken bringen.

Die Welt hat sich an dieses Regime gewöhnt, so wie man sich an den bellenden Hund von nebenan gewöhnt – so sehr, dass man es ihm sogar durchgehen lässt, dass er ab und zu beißt. Damit dieses Regime noch einen echten Schock auslöst, muss es vermutlich mindestens ein westliches Schiff im Persischen Golf versenken. Alles unterhalb dieser Schwelle kann Teheran sich offenbar leisten.

Neuerdings will das Regime wieder mit dem Westen über sein Atomprogramm sprechen. Und währenddessen bauen die Experten in den bekannten – und vermutlich auch in einigen völlig unbekannten – Anlagen weiter an der Bombe. Same procedure as every year.

Der Autor ist Chef vom Dienst beim Kölner Stadtanzeiger.

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025