Moshe-Rosen-Preis

Rabbiner halten an Auszeichnung für Heusgen-Vertreter fest

Die israelische Regierung nannte es eine »Schande«, dass ein Vertreter der Münchner Sicherheitskonferenz ausgezeichnet wird

von Nils Kottmann  06.11.2023 12:52 Uhr

Benedikt Franke, Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Foto: IMAGO/Lindenthaler

Die israelische Regierung nannte es eine »Schande«, dass ein Vertreter der Münchner Sicherheitskonferenz ausgezeichnet wird

von Nils Kottmann  06.11.2023 12:52 Uhr

Trotz Kritik aus dem Umfeld der israelischen Regierung wird die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) den Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz, Benedikt Franke, den Mosche-Rosen-Preis verleihen.

»Es ist eine Schande, dass die Auszeichnung zu dieser Zeit an eine Plattform vergeben wird, dessen Chef die Hamas nicht verurteilen konnte und deren Verbrechen rechtfertigte, in dem er sagte, dass so etwas nach 56 Jahren Besatzung passiere«, heißt es aus israelischen Regierungskreisen gegenüber der Jüdischen Allgemeinen.

Gemeint ist Frankes Chef, Christoph Heusgen. Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz hatte in einem Interview mit dem ZDF angedeutet, dass Israel eine Mitschuld an den Massakern der Hamas hat.

Konferenz der Europäischen Rabbiner weist Kritik zurück

Aus Jerusalem wurde deshalb die Forderung laut, die Verleihung an Benedikt Franke abzusagen. Doch die CER hält an Franke fest. »Bei der Preisverleihung geht es darum, Herrn Franke für die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Rabbinerkonferenz und der Münchner Sicherheitskonferenz zu würdigen. Wir arbeiten mit ihm als Geschäftsführer seit fast zehn Jahren zusammen, lange bevor Christoph Heusgen Vorsitzender wurde. Insofern weisen wir die Kritik zurück.«, sagte ein Sprecher zur Jüdischen Allgemeinen.

Zu Heusgens Aussagen wollte sich die CER nicht äußern, verwies stattdessen auf einen Linkedin-Beitrag von Benedikt Franke. »Der brutale und unvergebbare Terror vom 7. Oktober, das unaussprechliche Leid der Geiseln und ihrer Familien, und die schändlichen Demonstrationen des Hasses und der Intoleranz in so vielen europäischen Städten sind schockierend und dürfen nicht unbeantwortet bleiben«, schrieb er dort. Franke betonte außerdem, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung habe.

Moshe-Rosen-Preis soll Kämpfer gegen Antisemitismus auszeichnen

Der Moshe-Rosen-Preis ist nach dem ehemaligen Oberrabbiner Rumäniens in der Zeit des Kommunismus benannt. Er wird laut CER an Personen vergeben, »die mit ihrem großen Einsatz zur Bekämpfung von Antisemitismus und der Förderung von jüdischem Leben in Europa einen positiven Wandel in ihrer Gesellschaft bewirkt haben.«

Unter den bisherigen Preisträgern sind der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy sowie die EU-Antisemitismusbeauftragte Katharina von Schnurbein.

Vor seiner Tätigkeit als Geschäftsführer (CEO) der Sicherheitskonferenz war Franke als Strategieberater der CSU und als persönlicher Referent des damaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan tätig. Der Politikwissenschaftler publiziert regelmäßig zu außen- und sicherheitspolitischen Themen und ist Mitglied in einer Reihe relevanter Gremien wie dem Stiftungsrat des Internationalen Karlspreiskommittees, in der Internationalen Kommission der CSU und bekleidet zudem die Funktion eines Sonderbotschafters des Souveränen Malteser Ordens.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024