Frankreich

Prozessauftakt zu Terroranschlag auf Pariser Synagoge vor 43 Jahren

Soldaten bewachen den Eingang einer Synagoge in Paris. (Symbolfoto) Foto: picture alliance / Winfried Rothermel

Mehr als 40 Jahre nach einem tödlichen Bombenanschlag auf eine Synagoge hat in Paris der Prozess gegen einen Verdächtigen begonnen. Das Verfahren öffnete am Montag im Pariser Justizpalast in Abwesenheit des 69 Jahre alten mutmaßlichen Beteiligten.

Die Anti-Terrorstaatsanwaltschaft wirft dem libanesisch-kanadischen Soziologieprofessor vorsätzliche Tötung und Sachbeschädigung mit Terror-Bezug vor. Er soll damals die Bombe vor der Synagoge platziert haben. Der Mann wies die Vorwürfe zurück.

Terroristen ließen am 3. Oktober 1980 vor einer Synagoge in Westparis eine Bombe explodieren. Zu dem Zeitpunkt befanden sich mehr als 300 Gläubige in dem Gotteshaus, um Schabbat und drei Bar-Mitzwa-Feiern zu begehen. Bei dem Anschlag wurden drei Franzosen und eine Israelin getötet, 47 Menschen wurden verletzt. Verantwortlich für den Angriff soll ein fünfköpfiges Kommando einer radikalen palästinensischen Organisation gewesen sein.

Der Verdächtige war nach jahrelangen Ermittlungen ausfindig gemacht und aus Kanada nach Frankreich ausgeliefert worden. 2018 wurde eine Einstellung der Ermittlungen gegen den Mann angeordnet - die Anklage legte Einspruch dagegen ein. Weitere Verdächtige fand die französische Justiz nicht.

Corinne Adler, die den Anschlag überlebte, sagte, es sei gut, dass der Prozess nun stattfinde. Es ginge vor allem darum, zu verstehen, was damals geschehen sei. Der Angeklagte beteuere seine Unschuld und habe daher recht damit, zu Hause zu bleiben. Das Verfahren werde feststellen, ob er Verantwortung trägt oder nicht. dpa

Meinung

Muss erst ein australischer Jude sterben?

Wie nun bekannt wurde, steckt der Iran hinter zwei Anschlägen auf jüdische Einrichtungen in Australien. Doch auch ohne Hilfe aus dem Ausland wächst der Antisemitismus im Land ins Unermessliche

von Amie Liebowitz  27.08.2025

Iran

Snapback: Jetzt oder nie?

Bis Oktober können die Signatarstaaten des Atomabkommens mit der Islamischen Republik, darunter Deutschland, noch den Sanktionsmechanismus auslösen. Der Druck wächst

von Michael Thaidigsmann  27.08.2025

Frankreich

Zwei Jugendliche wegen geplanter Anschläge auf Synagogen angeklagt

Die beiden Jungen im Alter von 15 und 17 Jahren teilten laut Ermittlern eine »Faszination« für den sogenannten Islamischen Staat

 27.08.2025

Meinung

Warum Leon de Winter in Osnabrück lesen soll

Die Positionen des Schriftstellers zur AfD sind streitwürdig. Canceln hingegen ist langweilig und kontraproduktiv, findet unsere Redakteurin

von Ayala Goldmann  27.08.2025

Washington D.C.

Treffen im Weißen Haus zu umfassendem Plan für Gaza

»Wir werden das ein für alle Mal regeln, sicherlich noch vor Ende dieses Jahres«, sagt Vermittler Steve Witkoff

 27.08.2025

Israel

Rabbiner verhindert Anschlag auf Generalstaatsanwältin

Ein Mann hatte den früheren Oberrabbiner Jitzchak Josef um dessen religiöse Zustimmung zur »Tötung eines Aggressors« ersucht. Die Hintergründe

 26.08.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israel stuft diplomatische Beziehungen mit Brasilien herunter

Die Auseinandersetzung beider Länder über den Gazakrieg war bereits im vergangenen Jahr eskaliert. Der brasilianische Präsident hatte Israels Militäreinsatz in Gaza mit dem Holocaust verglichen

 26.08.2025

Antisemitismus

Europäische Unis sind Hotspots des Judenhasses

Ein neuer Bericht zeichnet ein dramatisches Bild der Lage an europäischen Hochschulen: Jüdische Studierende seien mit einem »Klima der Angst und Ausgrenzung« konfrontiert

von Michael Thaidigsmann  26.08.2025

Canberra

Australien weist iranischen Botschafter nach Angriffen aus

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg weist Australien einen Botschafter aus: Der Iran soll antisemitische Attacken auf jüdische Einrichtungen im Land gesteuert haben

 26.08.2025