Budapest

Orbán: »Werde Netanjahu nach Ungarn einladen«

Orbán und Netanjahu bei einem Treffen 2018 Foto: imago/Xinhua

In Budapest hat Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitag angekündigt, er werde Benjamin Netanjahu zu einem Besuch nach Ungarn einladen. Den am Donnerstag ausgestellten Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen den israelischen Regierungschef werde sein Land nicht beachten, sagte Orbán am Freitag in einer Radiosendung. Netanjahu sei in Ungarn vor Verhaftung sicher.

Den Entscheid der Vorverfahrenskammer des Haager Gerichts nannte Orbán, der seit langem mit Netanjahu befreundet ist, »grundsätzlich falsch«. Der Haftbefehl stelle eine »völlige Außerkraftsetzung des Völkerrechts« dar und gieße zusätzlich Öl ins Feuer. Man habe aber keine Wahl, sich zu dazu verhalten, sagte Orbán.

Lesen Sie auch

Ungarn, das noch bis Jahresende die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union innehat, hat ebenso wie die anderen 26 EU-Staaten das Römische Statut für den Strafgerichtshof ratifiziert und ist als Vertragsstaat grundsätzlich verpflichtet, die Entscheidungen des Gerichts umzusetzen. Andere EU-Staaten wie die Niederlande und Frankreich haben bereits angekündigt, sich dem Beschluss der Kammer zu unterwerfen. mth

Jerusalem

Israel stuft diplomatische Beziehungen mit Brasilien herunter

Die Auseinandersetzung beider Länder über den Gazakrieg war bereits im vergangenen Jahr eskaliert. Der brasilianische Präsident hatte Israels Militäreinsatz in Gaza mit dem Holocaust verglichen

 26.08.2025

Antisemitismus

Europäische Unis sind Hotspots des Judenhasses

Ein neuer Bericht zeichnet ein dramatisches Bild der Lage an europäischen Hochschulen: Jüdische Studierende seien mit einem »Klima der Angst und Ausgrenzung« konfrontiert

von Michael Thaidigsmann  26.08.2025

Canberra

Australien weist iranischen Botschafter nach Angriffen aus

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg weist Australien einen Botschafter aus: Der Iran soll antisemitische Attacken auf jüdische Einrichtungen im Land gesteuert haben

 26.08.2025

Washington

Donald Trump: Der Krieg in Gaza endet in zwei bis drei Wochen

Der US-Präsident spricht von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden

 26.08.2025

Kundgebung

Botschaft warnt vor israelfeindlicher Großdemo in Frankfurt

Stadt, Polizei und Justiz müssten entschieden einschreiten, damit es »nicht erneut eine Judenjagd auf den Straßen Frankfurts« gibt

von Imanuel Marcus  26.08.2025

Brüssel

Kampagne gegen die Beauftragte

Linke Europaabgeordnete fordern die Entlassung der Antisemitismusbeauftragten der EU-Kommission. Aus den jüdischen Gemeinden kommt nun massiver Gegenwind

von Michael Thaidigsmann  25.08.2025

Oberammergau

»Judenfreund«: Regisseur Stückl beklagt Anfeindungen

Christian Stückl leitet die berühmten Passionsspiele in Oberbayern. Lange wurde er dafür gewürdigt, das Werk von judenfeindlichen Passagen befreit zu haben. Nun dreht sich der Wind

 25.08.2025

Osnabrück

Schriftsteller Leon de Winter irritiert über Ausladung von Festival

Die örtliche jüdische Gemeinde hatte seinen geplanten Auftritt kurzfristig gestrichen – Begründung: Der Autor habe in seiner Kolumne die AfD »verharmlost«

 26.08.2025 Aktualisiert

New York

Jüdische Krankenschwester verklagt Krankenhaus wegen Diskriminierung

Die Pflegerin wirft der Klinik vor, sie nach pro-israelischen Beiträgen in sozialen Medien schikaniert und finanziell bestraft zu haben

 25.08.2025