Antisemitismus

Neubauer will Fridays for Future nicht umbenennen

Luisa Neubauer bei einer Demonstration von Fridays for Future Mitte September in Berlin Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE

Bei Fridays for Future dürften viele sofort an Greta Thunberg denken. Doch statt mit der von ihr gegründeten Bewegung gegen den Klimawandel zu kämpfen, verbreitet die Schwedin seit Wochen antisemitische Verschwörungstheorien und gibt Juden-Hassern eine Bühne.

In Deutschland forderte deshalb der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, dass sich die deutsche Sektion von Fridays for Future umbenennen sollte. Doch die weigert sich. »Den Namen abzulegen, wäre in diesem Augenblick Symbolpolitik, und wir können mit Symbolpolitik nicht viel anfangen«, sagt die Aktivistin Luisa Neubauer, die als Kopf der deutschen Sektion gilt, dem »Spiegel«.

Neubauer beharrte gegenüber dem Nachrichtenmagazin darauf, dass Fridays for Future in Deutschland unabhängig von der internationalen Organisation sei: »Es gibt eine mediale Verbundenheit mit Greta, die überhaupt nicht repräsentativ ist für die eigentliche Arbeit der Bewegung«, sagte sie. »Wir haben dieser Bewegung eine eigene Identität gegeben, inspiriert von Greta, aber seit Jahren selbstständig und unabhängig von ihr.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei Demonstrationen teilte sich Luisa Neubauer in der Vergangenheit gerne eine Bühne mit der weltberühmten Klima-Aktivistin. Doch die internationale Zusammenarbeit mit Greta Thunberg und anderen Fridays-for-Future-Gruppen sei laut Neubauer mittlerweile auf Eis gelegt: »Wir klären gerade erst, wie wir überhaupt versuchen können, wieder Verständnis zu entwickeln. Ob wir uns zumindest auf Grundsätze einigen können, auf eine universalistische Empathie. Der Vertrauensverlust ist groß.«

Die Liste von Greta Thunbergs antisemitischen Skandalen wird immer länger. Erst am vergangenen Sonntag hatte sie bei einer Demonstration in Amsterdam der Israel-Hasserin Sara Rachdan das Mikrofon überreicht. Die Aktivistin durfte vor 85.000 Teilnehmern behaupten, dass Israel einen Völkermord an den Palästinensern verübe. Dann skandierte sie »From the river to the sea, Palestine will be free« - ein Aufruf zur Vernichtung Israels. Auf ihrem Instagram-Kanal verherrlichte Rachdan die Massaker der Hamas an Israelis als »Widerstand« gegen die »Besatzung«.

Auf ihrem eigenen Instagram-Account teilte Greta Thunberg einen Aufruf der Organisation »Palestine speaks« zu einem Generalstreik »gegen den Genozid in Gaza«. Die Organisation gilt als Sprachrohr terrornaher Gruppen. Thunberg verbreitete außerdem bei X einen Beitrag von Fridays for Future International, in dem behauptet wird, »westliche Medien« würden ihr Publikum einer »Gehirnwäsche« unterziehen, damit diese Israel unterstützen würden. nko

Doha

Krieg zwischen Israel und Iran: Wadephul will »Kompromiss« finden

Innerhalb der nächsten Woche müsse der ernsthafte Versuch unternommen werden, »die Spirale der Gewalt« zu unterbrechen, sagt der Bundesaußenminister

 15.06.2025

Berlin

Erneuter antisemitischer Angriff auf Neuköllner Kulturkneipe

14-Jähriger soll Pflasterstein geworfen haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 15.06.2025

Carsten Ovens

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Krieg

Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab: Mehrere Tote

Die Mullahs holen erneut zu einem Angriff auf den jüdischen Staat aus

 15.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Nie wieder Opfer!

Israels Angriff auf Irans Atomanlagen war unausweichlich. Denn eine Konsequenz aus der jüdischen Geschichte lautet: Wenn es hart auf hart kommt, besser zuerst schlagen als zuerst und dann für immer geschlagen zu werden

von Michael Wolffsohn  14.06.2025

Thüringen

Verfassungsschutzchef warnt vor islamistischen Anschlägen gegen jüdische und israelische Einrichtungen

Kramer: Wir müssen davon ausgehen, dass die Hemmschwelle weiter sinken wird, auch gewalttätig zu werden

 13.06.2025

Gerhard Conrad

»Regime Change im Iran wäre noch wichtiger als die Zerstörung der Atomanlagen«

Der Ex-BND-Geiselunterhändler und Nahostexperte zum israelischen Militärschlag gegen den Iran und die Konsequenzen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  13.06.2025

Gespräch

Beauftragter Klein: Kirche muss Antijudaismus aufarbeiten

Der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein kritisiert die Heiligsprechung des Italieners Carlo Acutis. Ihm geht es um antijüdische Aspekte. Klein äußert sich auch zum christlich-jüdischen Dialog - und zum Papst

von Leticia Witte  13.06.2025

Schlag gegen Iran

Ein notwendiger Schritt

Israel hat alles Recht der Welt, sich gegen das iranische Atomprogramm zu wehren. Teheran darf niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  13.06.2025