Berlin

Nachfahren NS-Verfolgter: Bislang nur wenige Einbürgerungen

Nachfahren von NS-Opfern können die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen. Foto: imago/Priller&Maug

Berlin

Nachfahren NS-Verfolgter: Bislang nur wenige Einbürgerungen

Das Grundgesetz spricht den Nachkommen grundsätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft zu

 13.01.2020 17:17 Uhr

Seit der neuen Regelung für eine erleichterte Einbürgerung von Nachfahren NS-Verfolgter sind erst wenige Anträge bewilligt worden. Wie das Bundesinnenministerium auf Nachfrage mitteilte, wurden seit Inkrafttreten der Regelung im August 2019 bis November vergangenen Jahres sechs Einbürgerungsurkunden ausgestellt, zwei davon für Briten.

87 Anträge sind den Angaben zufolge im selben Zeitraum eingegangen, davon 49 aus Großbritannien. Wiederholte Anträge von Menschen, die schon zuvor einmal die Einbürgerung beantragt hatten, werden nicht gesondert erfasst. Antragszahlen für den Dezember liegen laut Ministerium noch nicht vor.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte im vergangenen Sommer zwei Erlasse in Kraft gesetzt, die die bis dahin geltende komplizierte Rechtslage vereinfachen sollten. Das Grundgesetz spricht den Nachfahren NS-Verfolgter Juden grundsätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft zu. Nachfahren jener Menschen, die wegen der Nazis in ein anderes Land emigrierten, die dortige Staatsbürgerschaft annahmen und damit die deutsche verloren - aber nicht entzogen bekamen, hatten aber Probleme, dieses Recht durchzusetzen.

Zudem wurden Kinder und Enkel verfolgter Frauen anders behandelt. Bis 1975 konnte die Staatsbürgerschaft nur über den Vater vererbt werden, was etwa Kinder jüdischer Mütter ausschloss.

Eine Initiative aus Großbritannien hatte im vergangenen Jahr auf eine große Zahl abgelehnter Anträge aufmerksam gemacht. Durch den drohenden Austritt Großbritanniens aus der EU war das Thema in den Fokus gerückt. Die Anträge für die deutsche Staatsbürgerschaft können bei den deutschen Konsulaten im Ausland gestellt werden.  epd

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025