Soziale Netzwerke

Mesut Özil streicht Israel von der Landkarte

Ist ein Freund des türkischen Staatspräsidenten Erdogan: Mesut Özil am 6. Juli im Berliner Olympiastadion Foto: IMAGO/Nico Herbertz

Mesut Özil hat es erneut getan. Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler hat den virtuellen Rotstift gezückt und auf seinem Instagram-Account Israel von der Landkarte gestrichen.

Am Dienstag postete der 35-Jährige, dem alleine auf diesem sozialen Netzwerk mehr als 28,3 Millionen Menschen folgen, wie schon im Mai eine Story, die eine klare politische Botschaft enthielt: Israel soll verschwinden. Auf Özils Karte wird nämlich »Israel« mit einem großen roten Kreuz gecancelt und durch den Schriftzug »Palästina« ersetzt.

Für Zweifel bleibt, nicht nur wegen der Vorgeschichte, kein Raum: Die auf der Landkarte ausgestrichenen Gebiete umfassen ausdrücklich das israelische Kernland und nicht nur die 1967 von Israel eroberten Gebiete, die auf der Karte farblich anders gekennzeichnet sind.

Bereits Ende Mai hatte Özil eine ähnliche Kachel auf Instagram gepostet. Darüber hinaus beschäftigt sich der Ex-Fußball-Profi (er beendete seine Karriere 2023 in der Türkei) auch anderweitig mit dem Nahostkonflikt. So postete er eine Kachel, die Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in orangefarbener Gefängniskleidung zeigt, mit der Aufschrift: »Kriegsverbrecher. Kindermörder und Genozid. Satanyahu«.

Seit einigen Jahren steht Özil dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan sehr nahe, der auch als Trauzeuge bei seiner Hochzeit fungierte. Bei der EM vor einigen Wochen saß Özil im Berliner Olympiastadion zusammen mit Erdogan auf der Ehrentribüne. Auch die politischen Ansichten des türkischen Staatschefs, zumindest im Hinblick auf Israel, scheint er weitgehend zu teilen.

Lesen Sie auch

Im vergangenen Jahr gab Özil, ebenfalls auf Instagram, den Blick frei auf eines seiner Tattoos. Ein heulender Wolf und eine Flagge mit drei Halbmonden sind darauf zu sehen. Es sind Symbole der rechtsextremistischen »Grauen Wölfe«.

Makkabi-Präsident Alon Meyer hat vom Deutschen Fußballbund gefordert, sich von dem ehemaligen Nationalspieler zu distanzieren. «Natürlich wünschen wir uns, dass sich auch der DFB zu der Sache äußert und sich öffentlich von Özil distanziert», sagte Meyer. mth

Berlin

Kritik an Merz-Zitat zur »Drecksarbeit« Israels im Iran

Der Bundeskanzler lobt den Mut Israels beim Vorgehen gegen den Iran. Die Äußerungen sorgen in Deutschland auch für Kritik – auch in den Reihen des Koalitionspartners SPD

 18.06.2025

Extremismus

Jüdische Studenten fordern Maßnahmen gegen »Jüdische Stimme«

Der VJSH verlangt unter anderem, dass dem Verein »Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden« die Gemeinnützigkeit entzogen wird

von Imanuel Marcus  18.06.2025

Mannheim

Jüdische Gemeinde nicht bei »Meile der Religionen«

Wegen des Kriegs zwischen Israel und Iran sowie wegen des Nahost-Konflikts hat die Jüdische Gemeinde Mannheim ihre Teilnahme an einem Dialogfest abgesagt. Sie fürchtet Proteste. Die Sicherheit sei nicht gewährleistet

von Volker Hasenauer  18.06.2025

Teheran

Chamenei lehnt Forderung nach Kapitulation ab

Der iranische Staatschef gibt sich laut iranischer Staatsmedien unbeugsam und droht den USA im Falle einer militärischen Beteiligung an dem Konflikt mit Israel. Zu sehen ist der Geistliche aber nicht

 18.06.2025

Nikosia

Zypern bestätigt Ankunft von US-Militärflugzeugen

Die Menschen auf Zypern bemerken Nacht für Nacht die Raketen und die Luftabwehr über Israel. Nun verlegt das US-Militär Tank- und Transportflugzeuge auf die Insel

 18.06.2025

Extremismus

Die Gefahr wächst

Der Verfassungsschutzbericht für 2024 offenbart, wie dramatisch sich der Nahostkonflikt auf Deutschland auswirkt

von Michael Thaidigsmann  18.06.2025

Washington D.C./Jerusalem

US-Botschaft in Israel bleibt bis Freitag geschlossen

Zuletzt gab es vermehrt Spekulationen, ob sich die USA an Israels Krieg gegen den Iran beteiligen könnten. In diesem Fall könnten auch US-Stützpunkte und Einrichtungen in der Region zum Ziel werden

 18.06.2025

Teheran

Chamenei droht Israel: »Die Schlacht beginnt«

Nach Luftangriffen auf Atomanlagen und Militärziele in seinem Land kündigt der Kleriker eine starke Antwort an

 18.06.2025

Luftfahrtmesse

Frankreich schließt israelische Stände

Die Betreiber sollen entgegen der Auflagen Angriffswaffen ausgestellt haben

 17.06.2025