Antisemitismus

»Menschenverachtende Haltung«

Im Mittelpunkt der Schau, die seit 2015 durch Deutschland tourt, stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sportlerpersönlichkeiten. In Berlin war die Ausstellung vor dem Hauptbahnhof zu sehen. Foto: Rolf Walter

Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, hat den Anschlag auf eine Outdoor-Ausstellung zu jüdischen Sportstars in Bochum verurteilt. »Diese feige Tat trifft ganz Sportdeutschland«, erklärte Hörmann am Donnerstag einer Mitteilung zufolge.

Nach der Zerstörung der Figuren in der Nacht vom 9. auf den 10. November ermittelt nach Behördenangaben die Staatsschutzabteilung der Polizei.

parolen Unbekannte hatten die lebensgroßen Plexiglasfiguren der Leichtathletin Lilli Hennoch und der Turnolympiasieger Alfred und Gustav Felix Flatow zerstört. Bereits in den Wochen zuvor war die Figur von Walther Bensemann beschädigt sowie die Stele der Brüder Flatow mit antisemitischen Parolen beschmiert worden.

»Wir verurteilen die hinterhältigen Angriffe auf das wichtige Andenken unserer Sportkameraden Lilli Hennoch, Alfred und Gustav Felix Flatow und Walther Bensemann auf das Schärfste«, erklärte Hörmann.

Auch die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kritisierte die Beschädigung der Ausstellung als judenfeindliche Tat.

sportlerpersönlichkeiten Die Schau trägt den Titel Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach. Im Mittelpunkt stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sportlerpersönlichkeiten, die Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter waren.

Ins Leben gerufen wurde die seit 2015 durch Deutschland tourende Schau durch die Kulturstiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters.

Grütters äußerte sich empört über die Zerstörung: »Eine derartige Tat am Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 zeugt von einer menschenverachtenden Haltung.« Solche Übergriffe seien nicht hinnehmbar.

Auch die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kritisierte die Beschädigung der Ausstellung als judenfeindliche Tat. »Das ist nicht Vandalismus, das ist widerliche Zerstörungswut aus antisemitischer Überzeugung«, erklärte die frühere Bundesjustizministerin (FDP) am Freitag in Düsseldorf. Es sei folgerichtig, dass nun der Staatsschutz ermittelt. dpa/epd

Israel

Ein zarter Neuanfang

Bei seinem Antrittsbesuch in Jerusalem wollte Bundeskanzler Friedrich Merz das zuletzt stark belastete Verhältnis zum jüdischen Staat kitten. Ist es ihm gelungen? Eine Analyse

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 07.12.2025

Simi Valley

»Vorbildliche Verbündete«: Hegseth nennt Israel und Deutschland

Die Signale, die jüngst aus den USA in Richtung Europa drangen, waren alles andere als positiv. Der US-Verteidigungsminister findet nun allerdings nicht nur Lob für den jüdischen Staat, sondern auch für einige EU-Staaten

 07.12.2025

Soziale Medien

Musk nach Millionenstrafe gegen X: EU abschaffen

Beim Kurznachrichtendienst X fehlt es an Transparenz, befand die EU-Kommission - und verhängte eine Strafe gegen das Unternehmen von Elon Musk. Der reagiert auf seine Weise

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert