Thüringen

KZ-Gedenkstätten prüfen Rückzug von der Plattform X 

Auf dem Gelände des ehemaligen NS-Konzentrationslagers Mittelbau-Dora Foto: imago

Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen prüft einen Rückzug von der Plattform X (ehemals Twitter). Im September 2024 sei intern beschlossen worden, bis zur Bundestagswahl X nicht zu verlassen, teilte ein Sprecher auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Weimar mit. Danach solle neu entschieden werden. Derzeit sei es aber nur schwer vorstellbar, dass die Stiftung die Plattform weiter nutzen werde, sagte der Sprecher.

Lesen Sie auch

Aus Sicht der Gedenkstätte sei es keine Frage, dass X inzwischen zu einem sozialen Netzwerk entwickelt worden sei, das den Zusammenhalt demokratischer Gesellschaften gefährde. Beweise hierfür seien seine Algorithmen, seine fehlende Regulierung sowie die Zielstellungen seines Besitzers, des Milliardärs Elon Musk.

Im September 2024 sei intern beschlossen worden, bis zur Bundestagswahl X nicht zu verlassen.

Laut dem Stiftungssprecher beschäftigt sich die Gedenkstätte schon seit mehr als einem Jahr mit dem Rückzug von X. Bislang habe vor allem der Wille, rechtsextremer und verschwörungsideologischer Desinformation weiterhin etwas entgegensetzen zu wollen, die Gedenkstätten auf der Plattform gehalten.

Zudem sei X trotz aller Kritik weiterhin der Kanal, in dem wichtige Vertreter der Medien und der Politik präsent seien. Stellungnahmen und Anmerkungen, die die Stiftung auf diesem Weg veröffentliche, würden entsprechend wahrgenommen und von Medien zitiert.

Am Freitag hatten mehr als 50 deutsche Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen ihren gemeinsamen Rückzug von X bekannt gegeben. Auch dieser Schritt wurde mit einer Abkehr der Plattform von gesellschaftlichen Grundwerten begründet. epd

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  08.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025