Berlin

Kultursenator gegen Umbenennung von Martin-Luther-Straße

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) Foto: Chris Hartung

In der Debatte um Straßenumbenennungen wegen
antisemitischer Bezüge hat sich Berlins Kultursenator Klaus Lederer
(Linke) gegen eine Tilgung von Martin-Luther-Straße oder
Richard-Wagner-Platz ausgesprochen.

Der »Berliner Morgenpost« sagte der Linken-Politiker, in der Diskussion müsse die Frage beantwortet werden, »welche dieser Menschen für uns in der Gegenwart noch eine Relevanz« habe.

REFORMATION Lederer fügte hinzu: »Das ist bei Wagner mit Sicherheit sein kompositorisches Schaffen und bei Martin Luther seine Wirkung als einer der Väter der Reformation. Das kann man nicht einfach tilgen.«

Hintergrund der Debatte ist eine Studie im Auftrag des Berliner
Antisemitismusbeauftragten Samuel Salzborn. Demnach haben 290
Straßen- und Platznamen in Berlin problematische antisemitische
Bezüge und sollten deshalb teilweise umbenannt werden. Dazu gehören
auch die Martin-Luther-Straße und der Pastor-Niemöller-Platz.

Der Berliner Kultursenator bezeichnete die Debatte als wichtig.
Sie ermögliche historisches Lernen. Er fügte hinzu: »Es gibt sehr
unterschiedliche Möglichkeiten, Persönlichkeiten in ihrer
Widersprüchlichkeit ernst zu nehmen.« Das müsse nicht unbedingt mit
einer Umbenennung einhergehen, sondern könne auch mit einer
Kontextualisierung geschehen.

»Ich bin kein Freund davon, die Geschichte aus der Stadt zu tilgen«, sagte Lederer: »Aber es gibt Namen, wo die Umbenennung die richtige Konsequenz ist.« Als Beispiel nannte er etwa Heinrich von Treitschke (1834-1896), der »ein antisemitischer Einpeitscher« gewesen sei. epd

Luxemburg

Kallas: EU-Sanktionen gegen Israel bleiben auf dem Tisch

Die EU-Außenbeauftragte will die Vorschläge für Strafmaßnahmen vorerst nicht zurückziehen - der CDU-Politiker Armin Laschet nennt Kaja Kallas deswegen »unbedarft«

von Michael Thaidigsmann  20.10.2025

Hamburg

Entwürfe für Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge werden ausgestellt

Wie soll Hamburgs neues jüdisches Wahrzeichen aussehen? Kürzlich wurde der Sieger eines Architektenwettbewerbs zum Wiederaufbau der früheren Synagoge gekürt. Nun zeigt Hamburg alle eingereichten Entwürfe

 20.10.2025

Berlin

CDU-Chef Merz: »Es wird keine Zusammenarbeit mit der AfD geben«

Es klingt wie eine Drohung: CDU-Chef Merz nennt die zumindest in Teilen rechtsextremistische AfD den wahrscheinlichen Hauptgegner im Wahljahr 2026. Wen die CDU so einstufe, den bekämpfe sie wirklich, sagt der Kanzler

 20.10.2025

Meinung

Warum ich Angst vor der politischen Linken habe

Dass Links bedeutet, sich für mit sozialem Gewissen für die Schwachen einzusetzen, gehört längst der Vergangenheit an

von Michel Ronen  20.10.2025

Berlin

»Ich bediene keine Zionisten«: Paar aus Café geworfen

Das »K-Fetisch«, das von einem »linken, trans* und nichtbinärem Kollektiv« betrieben wird, war früher ein Treffpunkt auch für linke Israelis. Heute sorgt dort ein T-Shirt mit hebräischer Aufschrift für Ärger

 20.10.2025

Berlin

Klein: Medien brauchen Ansprechpartner für Antisemitismus

Judenhass ist in Deutschland so präsent wie seit Jahren nicht. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung sieht hier einen Beratungsbedarf für Medienhäuser

 20.10.2025

Florida

»Die Zeit der ungestraften Israel-Boykotte ist vorbei«

Der US-Bundesstaat geht gegen Israel-Boykotteure weltweit vor: Florida verbietet seinen öffentlichen Einrichtungen die Zusammenarbeit mit Regierungen, Universitäten und Unternehmen, die BDS propagieren

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

»Brandmauer«

Internationales Auschwitz Komitee empört über neue Diskussion

Früherer einflussreiche Unionspolitiker hatten sich für eine neue Strategie im Umgang mit der AfD ausgesprochen

 19.10.2025

Schwerpunkt-Thema

Wie stark bleibt der Antisemitismus?

Die Zahlen von judenfeindlichen Vorfällen sind hoch. Fachleute zeigen sich abwartend bis skeptisch, wie die weitere Entwicklung sein wird

von Leticia Witte  19.10.2025