Justiz

Kündigung wegen Antisemitismus unwirksam

Sitz des Senders in Bonn Foto: picture alliance/dpa

Das Arbeitsgericht Berlin hat die Kündigung einer Redakteurin der Deutschen Welle wegen antisemitischer Äußerungen für unwirksam erklärt. Der Kündigungsschutzklage sei stattgegeben und der Sender zur Weiterbeschäftigung der Redakteurin verurteilt worden, teilte das Gericht am Donnerstag in Berlin mit.

Der Arbeitgeber hatte geltend gemacht, die Mitarbeiterin habe sich in anderen Medien mehrfach israelfeindlich und antisemitisch geäußert. (Aktenzeichen: 22 Ca 1647/22) Gegen das Urteil sei bereits Berufung eingelegt worden, hieß es weiter. (Aktenzeichen Berufungsverfahren: 23 Sa 1107/22)

vertrag Antisemitische Äußerungen könnten ein Grund für eine außerordentliche Kündigung sein, hieß es. Soweit es allerdings um Äußerungen gehe, die zu einer Zeit vor Bestehen eines Vertragsverhältnisses zum Sender erfolgt seien, fehle es mangels bestehenden Vertrages zu dieser Zeit an einer für eine verhaltensbedingte Kündigung erforderlichen Vertragspflichtverletzung. Auch bei Wortmeldungen während einer vorherigen Beschäftigung auf Honorarbasis könne nicht ohne Weiteres ein »Durchschlagen« als Pflichtverletzung auf ein späteres Arbeitsverhältnis angenommen werden, so das Gericht weiter.

Die Deutsche Welle hatte eigenen Angaben zufolge nach Antisemitismus-Vorwürfen gegen die arabischsprachige Redaktion fünf Mitarbeitende suspendiert und eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Die beauftragten externen Fachleute fanden demnach Hinweise auf punktuelles Fehlverhalten, aber keinen strukturellen Antisemitismus. epd

Arrow 3

Gemeinsame Werte, gemeinsame Raketenabwehr

Zwei kleine Unterschriften mit großer historischer Bedeutung wurden heute in Berlin geleistet

von Imanuel Marcus  28.09.2023

berlin

Michael Wolffsohn wird mit Landesorden geehrt

Überreicht werden die Ehrungen am Sonntagvormittag im Festsaal des Roten Rathauses durch Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner

 28.09.2023

Kanada

Trudeau entschuldigt sich für Nazi-Skandal im Parlament

Der Premier sprach von einer schreckliche Verletzung des Andenkens an Holocaust-Opfer

 28.09.2023

Weckruf

Wir machen uns Sorgen um euch

Unser Autor lebt seit langer Zeit in den USA – und ist über die politische Entwicklung in Deutschland zutiefst beunruhigt. Ein Brief an die alte Heimat

von Hannes Stein  28.09.2023

Militär

Was kann das Raketenabwehrsystem Arrow 3?

Die Defensivwaffe wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt

 28.09.2023

Herrenberg

Holocaust-Ausstellung mit Nazi-Symbolen geschändet

Es handelt sich um Bilder des deutsch-italienischen Fotografen Luigi Toscano

 27.09.2023

Obersalzberg

Helle Strahler gegen die Schatten der NS-Vergangenheit

Neue Dauerausstellung Obersalzberg zeigt Diskrepanz zwischen Idyll und Verbrechen

von Susanne Schröder  27.09.2023

Interview

Hält die Brandmauer, Frau Prien?

Die Vize-Chefin der CDU über Absprachen mit der AfD, rote Linien und Fehler ihrer Partei in der Asylpolitik

von Michael Thaidigsmann  27.09.2023

Brandenburg

Bau der Synagoge in Potsdam kommt voran

Der Neubau ist Teil einer Serie von Maßnahmen, die jüdisches Leben schützen sollen

 27.09.2023