Meinung

Keine Arbeit – Gott sei dank

Freier Tag! Feiertag! Foto: L. Lemon

Es sei »schwer zu sein a Jid«, hat der bekannte osteuropäische Dichter Schalom Alejchem einmal festgestellt. Da hat er wirklich recht. Meistens zumindest, aber zum Glück nicht immer. Denn während sich die nichtjüdischen Bundesbürger über den ein oder anderen Brückentag freuen, den sie meist auch einem Juden zu verdanken haben (siehe Himmelfahrt), so nehmen die jüdischen Landsleute nicht nur diese mit, sondern sie können sich in dieser Woche gleich über zwei weitere dienstfreie Tage freuen – dank Schawuot. Chag sameach!

Urlaub Klar: Stundenlang in der Synagoge, dann auch noch eine ganze Nacht durch lernen – das ist auch nicht gerade einfach. Dennoch: Mit dem gesetzlichen Feiertag am Montag – wir verdanken der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft das Pfingstfest – reicht es völlig, zweieinhalb Urlaubstage zu nehmen, um fast zwei Wochen Urlaub genießen zu können! Ganze Gemeindeverwaltungen machen das vor, unsere Redaktion übrigens nicht.

Aber was soll’s. Schon der April war für jüdische Arbeitnehmer nicht schlecht: erster und zweiter Tag Pessach, Karfreitag, Ostermontag, siebter und achter Tag Pessach – alles frei. Und im Herbst werden Rosch Haschana und der Tag der deutschen Wiedervereinigung eine, nun ja: Einheit eingehen. Und dann kommt noch Sukkot – wieder Feiertage, mitten in der Woche. Manchmal ist es eben gar nicht so übel »zu sein a Jid«. Arbeitgeber sehen das vielleicht nicht so. Allen anderen: Gute Erholung!

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von 
janet Ben Hassin  10.12.2025

Antisemitismus

Konzert-Comeback: Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Xavier Naidoo kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorwürfe, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025

Aufarbeitung

Französische Entnazifizierungs-Dokumente erstmals online abrufbar

Neue Hinweise zu Leni Riefenstahl und Martin Heidegger in der NS-Zeit: Künftig können Forscher online auf französische Akten zugreifen. Experten erwarten neue Erkenntnisse

von Volker Hasenauer  10.12.2025

Deutschland

Wegen Antisemitismus und AfD: Schauspiellegende Armin Mueller-Stahl (95) denkt ans auswandern

Armin Mueller-Stahl spricht offen über seine Gelassenheit gegenüber dem Tod – und warum aktuelle Entwicklungen ihn dazu bringen, übers Auswandern nachzudenken

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Brüssel

Keine Nato-Rüstungsaufträge mehr an israelische Firma?

Einem Bericht verschiedener Medien zufolge ist Israels führendes Wehrtechnikunternehmen Elbit Systems wegen Korruptionsverdachts vorläufig von weiteren Vergabeverfahren ausgeschlossen worden

 10.12.2025