27. Januar

Kaddisch im Bundestag

Israels Parlamentspräsident Mickey Levy während seiner Rede bei der Gedenkstunde im Bundestag Foto: imago images/Political-Moments

Der israelische Parlamentspräsident Mickey Levy hat in Berlin an die Verbrechen der Nationalsozialisten erinnert und zugleich vor aktuellen Gefahren für die Demokratie gewarnt. In der Gedenkstunde des Bundestags sagte Levy am Donnerstag, im Reichstagsgebäude könne man eine Ahnung davon bekommen, wie Menschen Demokratie ausnutzen könnten, um sie zu überwinden.

»Dies ist der Ort, wo die Menschheit die Grenzen des Bösen gedehnt hat, ein Ort, wo Werteverlust einen demokratischen Rahmen in eine rassistische und diskriminierende Tyrannei verwandelt hat«, sagte Levy. «Und nun erfahren wir hier, in den Mauern dieses Hauses – stummer Zeuge aus Stahl und Stein – wieder die Zerbrechlichkeit der Demokratie, und wir werden wieder an die Pflicht erinnert, sie zu schützen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Bewahren der Erinnerung an die Schoa sei eine schwere Aufgabe, die jede Generation aufs Neue auf sich nehmen müsse, sagte Levy. Diese Erinnerung verbinde Israelis und Deutsche. Beide Nationen hätten es geschafft, das historische Trauma zu überwinden. Es gelte, aus der Erinnerung auch eine Vision zu schaffen: »Eine Zukunft die auf den Werten der Demokratie, der Freiheit und der Toleranz basiert. Werte, die Israel und Deutschland teilen.«

beziehungen Levy würdigte die besonderen Beziehungen beider Länder und das Einstehen Deutschlands für Israels Sicherheit. »Deutschland bezieht ganz entschieden Position gegen Antisemitismus, auch wenn er sich in Form von Antizionismus äußert.«

Zum Schluss seiner auf Hebräisch gehaltenen Rede verlas Levy im Angedenken an die Toten Zeilen aus einem Siddur, den er aus der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem entliehen hat. Das Gebetbuch habe einem deutsch-jüdischen Jungen gehört, der am 22. Oktober 1938 seine Barmizwa hatte, »kurz bevor das Leben, das er hätte leben sollen, an der in Deutschland herrschenden Realität zerbarst«, sagte Levy.

Dann stockte ihm die Stimme, er sprach das Kaddisch – und dankte im Anschluss den Abgeordneten, die sich von ihren Plätzen erhoben hatten und ihm langanhaltenden Beifall zollten. Anwesend waren auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. dpa/ja

New York

Steve Witkoff: USA führen wieder Gespräche mit Iran

Erst griffen die USA Atomanlagen im Iran an, nun wird nach Angaben des US-Sondergesandten wieder über einen Deal verhandelt. Die Gespräche seien vielversprechend

 25.06.2025

Aktionstag

Razzien gegen Hetze im Netz in ganz Deutschland

Unter Federführung des Bundeskriminalamts geht die Polizei in allen 16 Bundesländern gegen mutmaßliche Verfasser von Hass- und Hetz-Postings im Internet vor. Oft geht es um rechtsradikale Äußerungen

 25.06.2025

Teheran

IAEA-Chef Grossi: Atominspektoren müssen Arbeit im Iran fortsetzen

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde richtet einen Appell an das Regime - und bekundet seine Bereitschaft zu einem Treffen mit dem iranischen Außenminister

 25.06.2025

Berlin

Klingbeil zu »Drecksarbeit«-Zitat: »Das ist meine Wortwahl nicht«

Viel Kritik musste Bundeskanzler Friedrich Merz wegen seiner Aussage einstecken, Israel mache im Iran die Drecksarbeit für alle. Auch seinem Vize gefällt das Wort nicht

 25.06.2025

Washington D.C.

Medien: US-Angriff hat Irans Atomprogramm nur verlangsamt

Hat der massive US-Angriff auf drei Anlagen das iranische Atomprogramm zerstört? Oder nur um ein paar Monate zurückgeworfen? Nun gibt es eine erste Einschätzung eines US-Geheimdienstes

 25.06.2025

Interview

»Geiseln nach Hause – Gazakrieg beenden«

Dalia Cusnir, Schwägerin von Iair und Eitan Horn, spricht über den Kampf für die Angehörigen in der Gewalt der Hamas, während der Krieg gegen den Iran tobt

von Sabine Brandes  24.06.2025

Meinung

Nichts als Fußball spielen!

Wie das Grümpelturnier von Maccabi Schweiz in Zürich für Ablenkung sorgt: Betrachtungen einer jüdischen Amateur-Fußballerin

von Nicole Dreyfus  24.06.2025

Meinung

Europa fehlt bei seiner Iran-Politik der Kompass

Wenn wir Israel jetzt allein lassen, riskieren wir nicht nur dessen Zukunft, sondern auch unsere eigene, meint Oliver Rolofs

von Oliver Rolofs  24.06.2025

Asyl

Protest gegen drohende Abschiebung von Hamza Howidy

Der Gazaner soll nach Griechenland zurückgeschickt werden, wo er erstmals Asyl beantragte. Er hat namhafte Unterstützer, die sich für seinen Verbleib in Deutschland einsetzen

von Imanuel Marcus  24.06.2025