Frankfurt am Main

Jüdischer Gemeindevorsitzender: Israel wird dämonisiert

Benjamin Graumann Foto: picture alliance / Presse- und Wirtschaftsdienst

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Benjamin Graumann, beklagt »Doppelmoral und Heuchelei« beim Blick auf den Nahost-Konflikt. »Die Hamas kommt in vielen Beiträgen gar nicht mehr vor«, schreibt er in einem am Montag online veröffentlichten Gastbeitrag für die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«. Israel hingegen werde dämonisiert, »es scheint, dass nach und nach alle Masken fallen«.

In ganz Europa werde der Ruf lauter, Israel noch mehr unter Druck zu setzen, und dabei stelle sich dann doch die Frage: »Wieso wird dieser internationale Druck eigentlich nicht auf die Hamas und die Geldgeber aus Katar und Iran ausgeübt?« Deutschland sei immer noch der größte Handelspartner Irans in der EU, schreibt Graumann.

Die Hamas sei eine Terrororganisation, »die das größte Massaker an Juden seit der Schoa verübt hat, sie hat sich die Vernichtung von Israel und Juden zum Ziel gemacht, Gelder in den Bau von Terror-Tunneln und Raketen investiert anstatt in Bildung, und sie missbraucht die eigene Bevölkerung in widerwärtiger Weise als Schutzschilde«. Noch immer seien 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas, die den Gaza-Streifen seit 20 Jahren brutal regiere, ohne dass sich europäische Politiker, Künstler und Journalisten daran gestört haben, schreibt Graumann. Der grausame Krieg wäre seinen Worten zufolge längst vorbei, wenn die Hamas die Waffen niederlegen und die Geiseln herausgeben würde.

Noch immer 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde nannte es »richtig, wichtig und legitim, dass über den Hunger der Zivilbevölkerung in Gaza berichtet wird«. Niemand könne ernsthaft bestreiten, dass die Lage dort entsetzlich sei. Verantwortlich hierfür sei jedoch die Hamas, die diese Situation vorsätzlich herbeigeführt habe, stellt er heraus. epd

Frankfurt am Main

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