Berlin

»Judenhass offen entgegentreten«

Rund 100 Menschen haben am Freitagnachmittag im Berliner Regierungsviertel gegen eine umstrittene Anti-Israel-Kundgebung demonstriert und so ihre Verbundenheit mit dem jüdischen Staat gezeigt. Sie warfen den Veranstaltern vor, indirekt zu Gewalt gegen Juden aufzurufen, indem sie sich mit der jüngsten Terrorwelle gegen die Zivilbevölkerung Israels solidarisierten.

Nur wenige Hundert Meter entfernt, vor dem Bundeskanzleramt, folgten circa 150 Menschen einem Aufruf der Palästinensischen Gemeinde in Deutschland e.V. (PGD) und nahmen an der »Solidaritätskundgebung mit der dritten Intifada im besetzten Palästina« teil. Da die Polizei das Gelände weiträumig absperrte, kam es zu keinerlei Zusammenstößen zwischen beiden Gruppierungen.

kritik Bereits vor Beginn hatte es starke Kritik an der Demonstration gegeben, die mit dem Slogan »Stoppt den israelischen Staatsterror« und einem Plakat, auf dem ein Steine werfender Palästinenser abgebildet war, für ihre Sache warb. Neben dem Grünen-Politiker und Vorsitzenden der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe Volker Beck protestierten auch Zentralratspräsident Josef Schuster sowie die israelische Botschaft gegen die Veranstaltung.

Die meisten der knapp 150 anti-israelischen Demonstranten trugen palästinensische Fahnen bei sich oder Schilder mit Aufschriften wie »Israel, raus aus Palästina« und »Deutsche Waffen morden auch in Palästina«. Auch Rufe wie »Kindermörder Israel« waren nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung immer wieder zu hören.

Auseinandersetzungen gab es vor allem unter den anti-israelischen Demonstranten selbst: Bereits zu Beginn der Demonstration ließ der Veranstalter einen jungen Mann entfernen, der angeblich antisemitische Parolen auf Arabisch gerufen hatte, und distanzierte sich klar von dessen Positionen. Doch auch danach kehrte keine Ruhe ein. Eine Gruppe um den palästinensischen Aktivisten Fuad Afane versuchte immer wieder, die Redner der PGD zu überschreien. Afane nannte die israelische Regierung »faschistisch« und »nationalsozialistisch« und forderte seine Gefolgsleute auf, »Nazis raus« in Richtung der pro-israelischen Gegendemonstranten zu skandieren.

Bündnis An der Gegenkundgebung, zu der ein zivilgesellschaftliches Bündnis aufgerufen hatte, nahmen auch Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu Berlin teil. »Wir als jüdische Gemeinschaft zeigen uns solidarisch mit Israel. Und wir stehen hier, um zu zeigen, dass wir einem solch offen ausgelebten Judenhass, wie er auf der anderen Seite definitiv vorhanden ist, stark und offen entgegentreten«, sagte Mike Samuel Delberg, Repräsentant der Berliner Gemeinde.

Auch der ehemalige Piraten-Politiker Oliver Höfinghoff hält es für wichtig, solche Solidaritätssignale an die jüdische Bevölkerung in Deutschland zu senden: »Ein Aufruf zur Intifada, also zum bewaffneten Kampf gegen Israel, ist immer auch gleichbedeutend mit einem Aufruf zur Gewalt gegen Jüdinnen und Juden weltweit. Das können wir so einfach nicht hinnehmen«, stellte das Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus klar.

Berlin

»UNRWA ist Teil des Problems«

Israels Botschafter Ron Prosor präsentiert Informationen zur engen Verbindung der Terrororganisation Hamas mit dem UN-Palästinenserhilfswerk

 28.03.2024

Halle / Frankfurt

DFB lässt proisraelisches Plakat bei Länderspiel abhängen

Plakat mit der Aufschrift »Bring them Home now« sei nicht genehmigt und entgegen UEFA-Regularien gewesen

 28.03.2024

Sachsen

Trotz antisemitischer Vorfälle: Leipziger Friedenspreis geht an »Handala«-Gruppierung

Die »pro-palästinensische Gruppierung« steht immer wieder wegen antisemitischer Vorfälle in der Kritik

 27.03.2024

Analyse

Allein

Der Jude unter den Staaten: Wie Israel von der Weltgemeinschaft verleumdet und im Stich gelassen wird

von Maria Ossowski  27.03.2024

Manchester Airport

Überlebende des 7. Oktober bei Einreise beschimpft

»Wir müssen sicherstellen, dass Sie hier nicht dasselbe tun wie in Gaza«, sagt ein Grenzbeamter zu den Israelis

von Imanuel Marcus  27.03.2024 Aktualisiert

USA/Israel

US-Verteidigungsminister empfängt israelischen Amtskollegen

»Wir den Kampf in Gaza nicht beenden, bevor wir alle Verschleppten nach Hause bringen«, erklärt Joav Gallant

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Berlin

Nach Angriff auf jüdischen Studenten: Hochschulgesetz wird verschärft

Möglichkeit der Exmatrikulation wurde zuvor von Rot-Grün-Rot abgeschafft

 26.03.2024

Deutschland

Einbürgerungstests: Das sind die Fragen zu Israel und jüdischem Leben

»Wer unsere Werte nicht teilt, kann keinen deutschen Pass bekommen«, sagt Innenministerin Faeser

 26.03.2024