Terror

Italienische Neonazis planten Anschlag auf Giorgia Meloni

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Bei einer landesweiten Razzia gegen eine italienische Neonazi-Gruppe namens »Werwolf Division« sind mindestens zwölf Verdächtige festgenommen worden. Zudem wurden bei Durchsuchungen in mehr als zwei Dutzend Wohnungen Schusswaffen, Messer und rechte Propaganda sichergestellt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in der norditalienischen Stadt Bologna mitteilten. In Italien gibt es vielerorts eine ausgeprägte rechte Szene.

Insgesamt richtete sich die Razzia nach Angaben der Behörden gegen 25 Verdächtige im Alter zwischen 19 und 76 Jahren, auch in Rom und Mailand. Die Staatsanwaltschaft sprach von einer gut organisierten Zelle, die bereits in der Lage gewesen wäre, Anschläge zu verüben. Dies hätte, so die Ermittler, mit sogenannten einsamen Wölfen geschehen sollen - also Einzeltäter, wie sie auch von islamistischen Terrorgruppen immer wieder eingesetzt werden.

Konkret soll die Zelle Medienberichten zufolge Anschlagspläne gegen Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gehegt haben. Darüber hätten sich die Verdächtigen in angezapften Chats unterhalten, meldete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Behörden. In den Chats sprachen sie laut der Zeitung »La Repubblica« über einen Anschlag gegen »die Ministerpräsidentin«, ohne jedoch den Namen Meloni explizit zu erwähnen.

Name erinnert an Organisation der deutschen Nazis

Den Festgenommenen wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zur Last gelegt. Weitere Vorwürfe lauten: Propaganda und Aufstachelung zu Straftaten aus Gründen rassistischer, ethnischer oder religiöser Diskriminierung sowie Besitz von Feuerwaffen. Damit sollen sie einen Umsturz zur Errichtung eines autoritären Staates mit einer »arischen Ethnie« geplant haben. Sichergestellt wurden auch rechte Schriften sowie Bilder des faschistischen italienischen Diktators Benito Mussolini (1883-1945).

Der Name der Gruppe erinnert an die Organisation Werwolf der deutschen Nationalsozialisten, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von der SS für Sabotageakte und Guerilla-Aktionen gegründet wurde. Nach Angaben der Ermittler war die italienische »Werwolf Division« streng hierarchisch strukturiert, mit genauen Funktionen wie »Kommandant« bis »Ausbilder«. Ihr Logo besteht aus einem maskierten Totenkopf mit einer stilisierten Kombination aus SS-Runen und Hakenkreuz. dpa

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Berlin

Jüdisches Paar in U-Bahn geschlagen und beleidigt

Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen

 15.09.2025

Interview

»Björn Höcke ist die prägendste Figur für die AfD-Ideologie«

Der Journalist Frederik Schindler hat ein Buch über Björn Höcke geschrieben. Wie wurde aus dem rechtsextremen Politiker das, was er heute ist?

von Nils Kottmann  15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

Essen

Islamist plante Mord an Juden

Der 17-jährige Erjon S., ein kosovarischer Staatsangehöriger, soll aus einer islamistisch-jihadistischen Ideologie heraus gehandelt haben

 15.09.2025

München

Alte Synagoge feiert Wiedereröffnung

Nach jahrelanger Restauration soll die Bauhaus-Synagoge wieder im Glanz von 1931 erstrahlen

 15.09.2025

Madrid

Israelfeindliche Demonstranten blockieren Vuelta á España erneut

60 Kilometer vor dem Ziel steht eine Gruppe von Protestierern mit einem Banner auf der Straße. Das Rennen musste abgebrochen werden

 15.09.2025