Hamburg

Israelin befreit sich aus Geiselhaft

Ein Polizist entfernt am Montag im Stadtteil Barmbek Stacheldraht von den Fenstern der Erdgeschosswohnung, in der die junge Frau gefangen gehalten wurde. Foto: ddp

Im Hamburger Stadtteil Barmbek wurde am vergangenen Freitag eine junge Frau aus Tel Aviv entführt. Die 26-Jährige war von einem flüchtigen Bekannten in dessen Mietwohnung im Hamburger Norden verschleppt worden. Nachdem der 30-jährige Deutsche sie mit Waffengewalt dorthin gezwungen hatte, fesselte er die Frau mit Handschellen und hielt sie über zwei Stunden gefangen.

Über einen gemeinsamen Freund hatten sich Opfer und Täter kennengelernt und unregelmäßigen Kontakt gehabt. Polizeisprecher Mirko Streiber stellte allerdings klar, dass es keine engere Beziehung zwischen beiden gegeben habe.

Die Fenster der Wohnung waren mit Stacheldraht abgesperrt, im Inneren fand die Polizei große Lebensmittelvorräte und eine schalldichte Telefonzelle – scheinbar hatte sich der Entführer auf eine mehrwöchige Geiselnahme vorbereitet. Doch die Frau konnte sich in einem unbeobachteten Augenblick durch einen Sprung aus dem Fenster retten. Der Täter folgte ihr zwar, aber das Opfer entkam. Nachbarn alarmierten die Polizei, die den Mann schließlich wegen versuchter Geiselnahme festnahm.

Am Montag fand die Hamburger Polizei dann noch große Mengen Sprengstoff im Keller des Mehrfamilienhauses. Offenbar hatte der mutmaßliche Entführer ein hochexplosives Pulver selbst angemischt, was er damit vorhatte, ist bislang ungeklärt. Er hatte den Sprengstoff an Feuerlöschern angebracht. »Wir haben an
sechs bis acht, im Keller des Beschuldigten sichergestellten Feuerlöschern Anhaftungen eines selbstgemischten Sprengstoffes gefunden«, sagte Polizeisprecher Streiber. Für die Sicherstellung durch Spezialkräfte der Polizei mussten mehrere Häuser in der unmittelbaren Umgebung geräumt werden. Der Täter ist bereits polizeilich bekannt, unter anderem wegen Körperverletzung, Betrug und Stalking.

Ein politischer Hintergrund konnte bislang nicht nachgewiesen werden, die israelische Botschaft und auch die Jüdische Gemeinde Hamburg haben noch keinen Kontakt zum Opfer aufgenommen.

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Berlin

Jüdisches Paar in U-Bahn geschlagen und beleidigt

Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen

 15.09.2025

Interview

»Björn Höcke ist die prägendste Figur für die AfD-Ideologie«

Der Journalist Frederik Schindler hat ein Buch über Björn Höcke geschrieben. Wie wurde aus dem rechtsextremen Politiker das, was er heute ist?

von Nils Kottmann  15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

Essen

Islamist plante Mord an Juden

Der 17-jährige Erjon S., ein kosovarischer Staatsangehöriger, soll aus einer islamistisch-jihadistischen Ideologie heraus gehandelt haben

 15.09.2025

München

Alte Synagoge feiert Wiedereröffnung

Nach jahrelanger Restauration soll die Bauhaus-Synagoge wieder im Glanz von 1931 erstrahlen

 15.09.2025

Madrid

Israelfeindliche Demonstranten blockieren Vuelta á España erneut

60 Kilometer vor dem Ziel steht eine Gruppe von Protestierern mit einem Banner auf der Straße. Das Rennen musste abgebrochen werden

 15.09.2025