Die geplante Eröffnung des israelischen Restaurants »Gila and Nancy« am Berliner Gendarmenmarkt ist erneut verschoben worden. Wie der »Tagesspiegel« berichtet, demonstrierten am Mittwochabend rund 50 israelfeindliche Aktivisten gegen das queerfreundliche Lokal, das sich gegenüber dem Deutschen Dom befindet. Bereits vor vier Wochen war die Eröffnung wegen des Hasses abgesagt worden.
Laut Informationen des Blattes aus dem Umfeld der Betreiber wurde die Eröffnung diesmal ebenfalls wegen der Demonstration verschoben. Ein PR-Berater nannte hingegen »technische Probleme in der Küche« als Grund.
Am Rande der Kundgebung kam es zu einem mutmaßlich antisemitischen Vorfall: Vier israelische Frauen, die sich auf Hebräisch unterhielten, sollen laut Augenzeugen von bekannten Aktivistinnen und einem Aktivisten der israelfeindlichen Szene beleidigt worden sein. Es fielen Aussagen wie »Fuck Israel«. Die Polizei bestätigte einen Vorfall zwischen zwei Frauen und ermittelt wegen gegenseitiger Beleidigung und Bedrohung.
Das Restaurant gehört dem israelischen Starkoch Eyal Shani und dem Unternehmer Shahar Segal. Letzterer war bis Anfang Juli Sprecher der Gaza Humanitarian Foundation, die Nahrungsmittel direkt an Bewohner des Küstenstreifens verteilt, ohne dass die Terrororganisation Hamas sie zuvor stehlen kann. Auch in anderen Städten kam es zu Protesten gegen Lokale der beiden Betreiber.
Sie erklärten bereits im Juli auf Instagram, der »Sturm« rund um die Eröffnung mache eine fröhliche Feier unmöglich. Sie träumten von einer Zukunft »durch Dialog und Mitgefühl« für alle Menschen – »unabhängig von Nationalität, Geschlecht oder Identität«, wie der »Tagesspiegel« zitiert. ja