Berlin

Israel-Hetze auf dem Kurfürstendamm

Al-Quds-Demonstration in der Berliner City-West Foto: dpa

Die Demonstrationen rund um den israelfeindlichen
Al-Quds-Tag sind am Samstag in Berlin kleiner und ruhiger ausgefallen als erwartet. Ein Polizeisprecher berichtete am Nachmittag von etwa 650 Teilnehmern bei der Al-Quds-Demonstration und alles in allem rund 500 Gegendemonstranten.

Die Veranstaltungen seien absolut störungsfrei verlaufen. Die Berliner Polizei hatte sich nach den Erfahrungen der Vorjahre auf einen Großeinsatz vorbereitet. Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte die Teilnehmer im Vorfeld vor antisemitischer Hetze gewarnt.

Parolen Schon zu Kundgebungsbeginn hatte die Demonstrationsleitung die Teilnehmer auf verbotene Parolen hingewiesen. Diesmal lautete das Motto: »Christen, Juden und Muslime – Hand in Hand gegen die Zionisten«. Demonstranten zeigten Bilder von Irans religiösem Führer Ali Khamenei, sie schwenkten iranische und palästinensische Fahnen ebenso wie Flaggen der schiitischen Hisbollah. In Rufchören wurden Zionisten als »Nazis« und »Faschisten« bezeichnet. Auch drei Mitglieder der antizionistischen jüdischen Gruppierung Neturei Karta nahmen an der Kundgebung teil.

Nach Polizeiangaben habe es keine Festnahmen gegeben. Verstöße gegen die Auflagen der Versammlungsbehörde oder verbotene Plakate oder Sprechchöre seien nicht festgestellt worden. Die Polizei war unter anderem mit Arabisch und Türkisch sprechenden Beamten vor Ort, um eventuelle Verstöße festzustellen.

Gegendemonstrationen Bei insgesamt drei Gegendemonstrationen wurden nach Angaben des Polizeisprechers bis zu 500 Teilnehmer gezählt, davon etwa 200 bei einem Protestzug vom Wittenberg- zum Breitscheidplatz in der City-West.

Zu Protesten gegen den Al-Quds-Tag hatten 16 Organisationen aufgerufen, darunter der Zentralrat der Juden in Deutschland, das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA), die Amadeu Antonio Stiftung, das American Jewish Committee, die Deutsch-Israelische Gesellschaft und der Lesben- und Schwulenverband (LSVD).

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hatte im Vorfeld der Al-Quds-Demonstration kritisiert, dass der Marsch alljährlich als Plattform von Antisemitismus und Hetze gegen Israel genutzt werde. »Mitten in unserer Hauptstadt propagieren Anhänger von islamistischen Terrorgruppen den bewaffneten Kampf gegen den jüdischen Staat.« Dor Glick (mit epd)

Sanktionen

Von der Leyen: EU-Kommission stoppt Zahlungen an Israel

Unter anderem wegen des Widerstandes der Bundesregierung kann sich die EU bislang nicht auf Strafmaßnahmen gegen Israel einigen. Nun kommt es zu einem Alleingang der Europäische Kommission

 10.09.2025

Debatte

Genozid-Experten fordern Rücknahme der Völkermord-Resolution

Mehr als 500 Wissenschaftler und Institutionen fordern von der International Genocide Scholars Association, ihre Anschuldigungen zurückzunehmen

 10.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israels Luftwaffe greift erneut im Jemen an

Immer wieder feuern die Huthi im Jemen Raketen und Drohnen in Richtung Israel. Der jüdisch Staat regiert mit Gegenschlägen

 10.09.2025

Berlin

Francesca Albanese bei Tagung an der Freien Universität

Der umstrittenen UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese wird immer wieder Antisemitismus vorgeworfen. Am Mittwoch war sie zu Gast an einer Berliner Universität

 10.09.2025

Berlin

Israel-Vorstoß: Wadephul und Dobrindt widersprechen von der Leyen

Während der Bundesaußenminister nochmal über eine Aussetzung der Unterstützungszahlungen der EU sprechen will, wird der Innenminister deutlicher

 10.09.2025

Washington D.C.

Brisanter Scheck: Epstein-Foto heizt Debatte um Trump an

Seit Monaten schwelt die Debatte über Verbindungen des Straftäters zum Präsidenten. Nach einem angeblichen Brief von letzterem wirft nun das Foto eines Schecks Fragen auf

 10.09.2025

Meinung

Eskalation in Katar?

Es ist heuchlerisch, Katar als Friedensvermittler zu bezeichnen. Wer die Hamas in Gaza unterstützt, in Doha Terroristen hofiert und mit Al Jazeera weltweit den Hass auf den jüdischen Staat befördert, sollte sich nicht wundern, wenn Israel zurückschlägt

von Philipp Peyman Engel  10.09.2025

Generalbundesanwaltschaft

Anklage gegen »Sächsische Separatisten«

Ihnen werde »die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens« vorgeworfen, hieß es

 10.09.2025

Analyse

Ursula von der Leyen macht Israel zum Bauernopfer

Vor dem Europaparlament schlägt die EU-Kommissionspräsidentin harte Töne gegen Israel an - wohl wissend, dass die notwendige Mehrheit für Sanktionen womöglich nie zustande kommt. Eine Analyse

von Michael Thaidigsmann  10.09.2025