Mit landesweitem Sirenengeheul hat Israel seiner Kriegstoten und Terroropfer gedacht. Im zweiten Jahr in Folge wird der Soldatengedenktag vom Krieg im Gazastreifen überschattet. »Ein weiteres Mal begehen wir den Gedenktag im Schatten eines schrecklichen Versagens, das den Staat Israel bis ins Mark getroffen hat«, sagte Generalstabschef Ejal Zamir - wohl mit Blick auf die Unfähigkeit der Sicherheitskräfte, das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 zu verhindern.
Staatspräsident Izchak Herzog rief das israelische Volk angesichts erbitterter politischer Grabenkämpfe in eindringlichen Worten zur Einheit auf. »Zerstört euch nicht von innen. Zerstört nicht unsere Heimstätte.« Herzog mahnte: »Frieden ist nicht nur ein Streben nach außen, unseren Nachbarn gegenüber, sondern eine höchste, verbindliche Pflicht nach innen, in unserem eigenen Zuhause.«
25.420 Soldaten und jüdische Untergrundkämpfer wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums seit 1860 getötet. Die Zählung beginnt mit der Einwanderung der Juden ins Gebiet des heutigen Israel, also lange vor der Staatsgründung 1948.
Auch in den aktuellen Krieg wurde Israel hineingezogen. Er begann vor 572 Tagen, am 7. Oktober 2023, mit den Massakern der Hamas. Die palästinensischen Terroristen verschleppten außerdem 251 Menschen, von denen sich 59 weiterhin in Geiselhaft befinden.
Seit dem 7. Oktober 2023 sind Medienberichten zufolge 850 israelische Soldaten und 82 Sicherheitskräfte getötet worden. Dies schließt die am Tag des Massakers selbst Getöteten und die während der Bodenoffensive Gefallenen ein, die drei Wochen später begann, sowie die Opfer im Krieg mit der libanesischen Hisbollah-Miliz. Die Hamas ermordete auch zahlreiche Geiseln, darunter Kleinkinder.
Am Tag des Hamas-Massakers wurden laut einer Aufstellung des Instituts für Nationale Sicherheit (INSS) in Tel Aviv insgesamt 1164 Menschen getötet. Darunter seien 289 Soldaten und Soldatinnen, 58 Polizisten, sechs Geheimdienstler und fünf Feuerwehrleute gewesen. 806 seien israelische und ausländische Zivilisten gewesen. dpa/ja