Meinung

Israel-Boykott: Terroristin als Ikone

Während ich dies schreibe, sind die Welt und die jüdische Welt noch immer von den schrecklichen Anschlägen in Paris erschüttert.

Diese Gräueltaten waren übrigens nur zwei von vielen Terrorakten, die islamistische Extremisten in den letzten Wochen verübt haben: in Nigeria, Pakistan, Australien, Jemen oder anderswo. In Paris waren am Sonntag Dutzende der führenden Staatsmänner unter den fast zwei Millionen Menschen, die Ermordeten gedachten. Dies ist ein guter Anfang, aber um die Geißel des Terrorismus auszurotten, braucht es mehr als Kundgebungen.

kalaschnikow Ausgerechnet in diesen Tagen kündigt der südafrikanische Zweig der Israelboykottbewegung BDS an, dass er die berüchtigte palästinensische Flugzeugentführerin Leila Khaled als Gast eingeladen hat. Mehr als das: BDS hebt gerade die Bedeutung Khaleds als internationale Terroristin hervor. Im PR-Material, das BDS verteilt, findet sich ein Foto, au dem Khaled eine Kalaschnikow hält. Indem Khaled als Heldin präsentiert wird, zu der Menschen aufschauen sollen, hat sich die Organisation entschieden, die schlimmstmögliche Nachricht in eine Welt zu senden, die doch die Geißel des Terrorismus überwinden will.

Immer wieder versucht BDS-Südafrika, Hass zu säen, um seinen Feldzug gegen alles, was mit dem Staat Israel verbunden ist, zu forcieren. BDS-Anhänger haben »Shoot the Jew!«, »Erschieß den Juden!« gerufen, und sie haben in eine Filiale des Kaufhauses Woolworth einen Schweinekopf hingelegt, um so den südafrikanischen Juden eine Botschaft zukommen zu lassen.

provokation Wie auch andere Länder der Diaspora erlebte Südafrika 2014 in Folge des Gaza-Krieges einen deutlichen Anstieg des Antisemitismus. Bemerkenswert war jedoch, dass es keine Gewalt gegen Juden gab. Zumindest in dieser Hinsicht konnten Südafrikas Juden sich glücklich schätzen. Aber wir wissen nur zu gut, wie schnell sich das ändern kann. Die größte Gefahr, die von BDS-Südafrika ausgeht, ist, dass seine Rhetorik einem Übergang von Worten zu Taten den Weg ebnen kann, dass BDS also Angriffe auf die jüdische Gemeinschaft geradezu provoziert.

Deshalb sollten alle Südafrikaner diesen Extremisten die klare Botschaft zukommen lassen, dass sie nichts mit ihrer zerstörerischen und hasserfüllten Agenda zu tun haben wollen. Ob diese Botschaft dann tatsächlich ankommt, ist leider eine andere Frage.

Die Autorin ist Vorsitzende des South African Jewish Board of Deputies.

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025