Teheran

Iranischer Journalist nach Kritik an Großangriff im Visier der Justiz

Teheran Foto: picture alliance / imageBROKER

Nach dem iranischen Großangriff auf Israel geht die Justiz der Islamischen Republik auch gegen regierungskritische Journalisten vor.

Wie iranische Medien am Dienstag meldeten, muss der bekannte Journalist Abbas Abdi vor Gericht. Er soll »die psychologische Sicherheit des Landes gestört« haben, lautet demnach der Vorwurf. Abdi hatte in einem Zeitungsbericht der Regierung geraten, auf übertriebene und nutzlose Angriffe zu verzichten und stattdessen ihre Nahostpolitik zu ändern.

Darauf gab es gegen ihn eine Strafanzeige der Justiz. Dazu hieß es weiter, Strafen drohten allen, die etwa in Online-Medien die Angriffe kritisieren sollten.

Beispiel für Selbstzerstörung

Abdi reagierte gelassen. »Es ist nur schade, da solches Vorgehen den Journalismus untergräbt. (…) Das ist ein klares Beispiel für die Selbstzerstörung (im Land)«, schrieb er auf der Plattform X (ehemals Twitter). Im Gerichtsprozess wolle er seinen Standpunkt erläutern und vehement verteidigen.

In der Hauptstadt Teheran sehen viele Menschen den Großangriff mit Hunderten Drohnen und Raketen kritisch. Ein Teppichhändler im Teheraner Basar sagte: »Die Millionen, die für diese nutzlosen Angriffe ausgegeben wurden, hätte man viel besser im Land selbst investieren können.«

Der Iran steckt seit Jahren in einer Wirtschaftskrise. Die Lage könnte Wirtschaftsexperten zufolge nach einem israelischen Gegenangriff noch dramatischer werden. dpa

Debatte

EKD distanziert sich von Apartheids-Vorwurf gegen Israel

Nicht nur von jüdischer Seite gibt es viel Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat jetzt reagiert

von Gottfried Bohl  07.07.2025

Michael Roth

Warum Jean Asselborn nicht mehr mein Freund ist

Luxemburgs langjähriger Außenminister verbreitet bei Tilo Jung Verschwörungstheorien über Israel. Nun kündigt ihm ein sozialdemokratischer Weggefährte die Freundschaft

von Michael Roth  07.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Nahost

»BBC«-Bericht: Hamas hat Kontrolle über Großteil Gazas verloren

Ein hochrangiges Mitglied der Terrororganisation sagt der BBC, dass rund 95 Prozent der Führungsriege der Islamistenorganisation getötet worden sei. Die Hamas fürchte zudem einen Clan-Anführer in Gaza

 07.07.2025

Washington D.C.

Weißes Haus bestätigt Treffen Netanjahus mit Trump

Es ist bereits das dritte Treffen von Netanjahu und Trump in sechs Monaten. Der US-Präsident weckt große Erwartungen

 07.07.2025

Nahost

Netanjahu nach Washington abgereist - Treffen mit Trump 

Der israelische Regierungschef trifft den US-Präsidenten zum dritten Mal in sechs Monaten. Die Beziehungen sind eng. Mit Blick auf den Nahen Osten knüpfen sich an den Besuch große Erwartungen

 06.07.2025

Politik

AfD will im Bundestag »gemäßigt« auftreten

Die rechtsextreme Partei will sich im Parlament weniger krawallig präsentieren und beschließt dafür einen Verhaltenskodex

 06.07.2025

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Meinung

Israel, Iran und das Völkerrecht

Die Präventivschläge Israels gegen das Atomprogramm der Mullahs verstießen nicht gegen das Völkerrecht, sondern waren ebenso notwendig wie angemessen

von Daniel Neumann  06.07.2025