Nahost

Iran weist Forderungen nach Zurückhaltung zurück

Nasser Kanaani ist Sprecher des Außenministeriums in Teheran. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Das Regime in Teheran hat Aufrufe westlicher Staaten nach einer Deeskalation als »unverfroren« bezeichnet und zurückgewiesen. Diese Forderungen entbehrten jeglicher politischer Logik und widersprächen den Prinzipien des internationalen Rechts, hieß es im iranischen Außenministerium.

Gestern hatten Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keith Starmer den Iran und seine Partner aufgefordert, von Attacken abzusehen, die die regionalen Spannungen weiter erhöhen könnten.

Krieg und Instabilität

Aktuell beschuldigt der Iran Israel, Hamas-Chef Haniyeh am 31. Juli in Teheran getötet zu haben – knapp zehn Monate nach den Massakern, die dessen Terrorgruppe im Süden Israels anrichtete. Israel hat die Tötung Haniyehs nicht eingeräumt.

Lesen Sie auch

Nasser Kanaani, der Sprecher des iranischen Außenministeriums, erklärte, die drei Regierungschefs verlangten, dass sein Land nicht auf eine Verletzung seiner Souveränität und territorialen Integrität reagieren solle und lehnte diese Aufforderung ab. Vielmehr sei Teheran entschlossen, Israel abzuschrecken. Berlin, Paris, und London sollten sich »ein für alle Mal gegen den Krieg in Gaza und die Kriegstreiberei Israels stellen«.

»Sanktionen und Schikanen«

Irans neuer Präsident Massud Peseschkian hatte am Montagabend erklärt, der Iran habe »das Recht, auf Aggression zu reagieren«. Zwar wolle das Land diplomatische Lösungen für Probleme, werde aber niemals »Druck, Sanktionen und Schikanen« nachgeben.

Seit fast zwei Wochen erwartet Israel einen neuen Angriff des Iran, der nach Ansicht von Geheimdiensten weitaus stärker ausfallen könnte, als die am 14. April erfolgte erste Attacke mit 300 Raketen und Drohnen, die zum Großteil von Abwehrsystemen abgefangen und zerstört wurden. Die israelischen Streitkräfte (IDF) wurden nun erneut in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

Zuletzt verdichteten sich Hinweise darauf, dass der erwartete Großangriff noch vor Donnerstag erfolgen könnte. Die Hisbollah im Libanon könnte dabei mit dem Iran kooperieren. Als wichtigster Partner Israels entsandten die USA einen weiteren Flugzeugträger und ein Atom-U-Boot in die Region. im

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert