Meinung

Hunger nach Gerechtigkeit

Ihm scheint jedes Mittel recht. Der mutmaßliche NS-Verbrecher John Demjanjuk droht damit, in einen Hungerstreik zu treten, falls die Richter weitere Akten und Beweismittel nicht berücksichtigen, die ihn angeblich entlasten könnten. Dem mittlerweile 90-Jährigen wird seit November 2009 vor dem Münchner Landgericht der Prozess gemacht. Inzwischen ist das Ende abzusehen. Am Dienstag wollte man die Beweisaufnahme abschließen, um am 23. März das Urteil zu verkünden. Doch Demjanjuk spielt auf Zeit. Da er den Prozess schon nicht verhindern konnte, will er ihn wenigstens in die Länge ziehen, so weit, bis es für ein Urteil zu spät ist. Dann nämlich hätte er den Prozess gewonnen. Um dies zu erreichen, scheint es, ist er bereit, vorzeitig aus dem Leben zu scheiden. Die Münchner Justiz wäre gut beraten, sich von John Demjanjuk kein Schnippchen schlagen zu lassen und ihn – Hungerstreik hin oder her – so lange am Leben zu halten, bis das Urteil gesprochen ist. Denn voraussichtlich wird dieser Prozess das letzte große Gerichtsverfahren um Nazi-Verbrechen sein. Er muss das Signal senden, dass erwiesene Morde bestraft werden und Täter sich nicht zu Märtyrern machen dürfen.

Berlin

Antimuslimischer Rassismus trifft Frauen besonders stark

Übergriffe auf Menschen, die Muslime sind oder als solche wahrgenommen werden, haben nach Aussage von Mitarbeitern von Beratungsstellen ein alarmierendes Ausmaß erreicht

 17.06.2025

Washington D.C.

Trump will »echtes Ende« für iranisches Atomprogramm

Der Iran hätte den bisherigen Verhandlungsvorschlag annehmen sollen, schreibt der US-Präsident

 17.06.2025

Judenhass in Brandenburg

Hausverbot für Juden und Israelis

Die Polizei ermittelt Geschäften »Yörük I« und »Yörük II« in Brandenburg

 17.06.2025

Calgary/Washington D.C.

Trump offen für Putin als Vermittler in Israel-Iran-Krieg

Wladimir Putin führt seit 2022 einen Eroberungskrieg gegen die Ukraine. Nun bietet sich der Aggressor selbst als Friedensstifter im Konflikt zwischen Israel und dem Terrorsponsor Iran an. Einer hält die Idee für gut

 17.06.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Literaturtage abgesagt

Der Krieg zwischen Israel und Iran erreicht das Berliner Kulturprogramm

 17.06.2025

Berlin

Leo Baeck Institut feiert 70-jähriges Bestehen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält ein Grußwort und spricht darin auch über den zunehmenden Antisemitismus

 17.06.2025

Kananaskis (Kanada)

G7 einigt sich überraschend auf Erklärung zum Iran-Krieg

Beim G7-Gipfel sieht es zunächst so aus, als könnten sich die Teilnehmer bei wichtigen außenpolitischen Themen nicht auf eine gemeinsame Sprache verständigen. Nun gibt es doch eine Ausnahme.

 17.06.2025

Kanada

Trump verlässt G7-Gipfel - und kanzelt Macron wegen Israel ab

Nach nur einem Gipfeltag reist US-Präsident Trump vom G7-Treffen in den Rocky Mountains ab. Grund ist die Krise im Nahen Osten. Was werden die USA nun tun?

 17.06.2025

Meinung

Die »Staatsräson« mit neuem Leben füllen

Umfragen zeigen, dass Israel hierzulande alles andere als beliebt ist. Dabei sollte allen Deutschen das Schicksal des jüdischen Staates am Herzen liegen - gerade angesichts der Bedrohung aus dem Iran

von Nikolas Lelle  16.06.2025