Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Josef Goebbels überreicht dem österreichischen Komponisten Josef Reiter anläßlich seines 75. Geburtstags die Goethe-Medaille und verliest ein Telegramm von Adolf Hitler. Foto: picture alliance / brandstaetter images/Austrian Archives (S)

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025 17:17 Uhr

Braunau am Inn, bekannt als Geburtsort Adolf Hitlers, will mehrere nach Nationalsozialisten benannte Straßen umbenennen. Ein entsprechender Entschluss sei am Mittwochabend im Gemeinderat des 17.000-Einwohner-Orts gefallen, wie österreichische Zeitungen (Donnerstag) berichteten. Beobachter sprechen von einer »Entscheidung mit Symbolwert«.

Konkret gehe es um zwei Straßen, die nach dem Komponisten Josef Reiter und dem Unterhaltungskünstler Franz Resl benannt sind. Beide standen dem Nazi-Regime nahe und waren NSDAP-Mitglieder. Beide Straßen könnten nun bald nach NS-Gegnern heißen; im Gespräch sind eine Braunauer Antifaschistin und die katholische Widerstandskämpferin Maria Stromberger. Von der Umbenennung betroffen sind laut Bericht des ORF knapp 200 Haushalte.

Umbenennung wird begrüßt

Die Debatte um historisch belastete Straßennamen wird in Braunau schon länger geführt. Erneut hatte ein von der Stadtregierung in Auftrag gegebener Historiker-Bericht im Februar auf das Problem aufmerksam gemacht. Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) und andere Organisationen begrüßten die Entscheidung.

Für Aufsehen sorgte jedoch die geheime Abstimmung im Gemeinderat, bei der es laut Berichten neun Gegenstimmen gab. Beobachter schreiben dies Vertretern der Freiheitlichen Partei (FPÖ) zu. »Sie wollen 2025 noch immer an fanatischen Nationalsozialisten und Judenhassern festhalten«, so der MKÖ-Vorsitzende Willi Mernyi. kna

Ferdinand von Schirach

»Sie werden von mir kein Wort gegen Israel hören«

Der Jurist und Schriftsteller war zu Gast bei Markus Lanz - es war eine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Sendung

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Berlin

Zerstörtes Israel-Banner bei Adenauer-Stiftung ersetzt

Das mehrere Meter lange Banner mit der Israel-Flagge war in der Nacht zu Sonntag an der Fassade des Akademiegebäudes der Stiftung in Berlin-Tiergarten von Unbekannten in Brand gesetzt worden

 04.09.2025

Treffen

Vatikan dringt auf Befreiung aller Geiseln und Zwei-Staaten-Lösung

Papst Leo XIV. hat den israelischen Präsidenten Isaac Herzog empfangen. Das Staatsoberhaupt lobte »die Inspiration und Führungsstärke des Papstes im Kampf gegen Hass und Gewalt«

von Almut Siefert  04.09.2025

Chemnitz

Kunstfestival: Beauftragter hält einige Werke für judenfeindlich

Thomas Feist warf einigen Beteiligten »die Übernahme von «Fakten‹ vor, die nichts als Übernahme von Hamas-Propaganda sind«

 04.09.2025

Erinnerung

Herrmann enthüllt in Tel Aviv Gedenktafel für Olympia-Attentatsopfer

Mit der Tafel setze man ein sichtbares Zeichen gegen Hass, Antisemitismus und Terrorismus

 04.09.2025

Meinung

Vuelta-Radrennen: Israelhasser ohne Sportsgeist

Bei der spanischen Radtour ist der israelische Rennstall Ziel von Störaktionen. Nun forderte der Rennleiter das Team auf, nicht mehr anzutreten. Wenigen Fanatiker gelingt es, Israel vom Sport auszuschließen - wie so oft in der Geschichte

von Martin Krauss  04.09.2025

Vatikan

Papst Leo XIV. empfängt Israels Präsidenten Herzog

Die Sommerpause des Papstes ist vorbei: Am Donnerstag empfing Leo XIV. Israels Präsidenten Herzog im Vatikan. Zuvor kam es zu Unklarheiten bezüglich der Vorgeschichte des Treffens

von Severina Bartonitschek  04.09.2025

Spanien

Israel-Premier Tech: Direktor berichtet von Morddrohungen

Bei der Vuelta a España sorgen israelfeindliche Proteste für einen Eklat. Der Sportdirektor eines israelischen Teams spricht über Ängste. Eines kommt für ihn aber nicht infrage

 04.09.2025

Mar del Plata

Argentinisches Paar gibt Raubkunst-Gemälde zurück

Der Finanzexperte der Nazis brachte das einem jüdischen Galeristen gestohlene Bild einst nach Argentinien. Seine Tochter gibt es nun zurück. Aufgeflogen war sie durch eine Immobilienanzeige

 04.09.2025