Berlin

Hisbollah-Anhänger bei Razzia in Neukölln festgenommen

Die Polizei durchsuchte am Dienstag eine Wohnung in Berlin-Neukölln Foto: picture alliance/dpa

Bei einer Razzia in einer Neuköllner Wohnung ist ein mutmaßlicher Anhänger der Hisbollah festgenommen worden. Der 29-Jährige soll Ende 2023 in den Libanon ausgereist sein, um sich dort von der Miliz an Schuss- und Kriegswaffen ausbilden zu lassen, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte. 

»Für konkrete Anschlagspläne haben wir noch keine Hinweise«, sagte Sprecher Sebastian Büchner der Deutschen Presse-Agentur. Aber auch schon Vorbereitungshandlungen wie die Ausbildung seien unter Strafe gestellt, betonte er. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts einer schweren staatsgefährdenden Straftat. Mord und Totschlag als Ausbildungsziel

»Ziel der Ausbildung war es, Gewalttaten wie Mord, Totschlag, erpresserischen Menschenraub und Geiselnahmen zur Vernichtung des Staates Israel ausführen zu können«, hieß es. Die Ausbildung erfolgte demnach im ersten Halbjahr 2024. Laut Büchner gibt es Hinweise darauf, dass der Beschuldigte an Panzerabwehrsystemen und an einem Maschinengewehr des Typs Kalaschnikow ausgebildet wurde.

Es bestehe der Verdacht, dass der Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit zwischen November 2023 und Mai 2024 beschlossen habe, sich nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auf Seite der Hisbollah-Miliz an dem Konflikt zu beteiligen, hieß es. Im Gefängnis auffällig geworden 

Hinweise habe die Staatsanwaltschaft erst im Laufe des vergangenen Jahres bekommen. Der Beschuldigte sei zwischenzeitlich im Strafvollzug gewesen, erläuterte Büchner. »Und da ist er zum einen den Bediensteten als radikalisiert aufgefallen. Zum anderen hat er wohl auch einige Äußerungen gegenüber Mitgefangenen gemacht, die darauf hingedeutet haben. Jetzt war hier sozusagen der Zeitpunkt gekommen, um hier zuzugreifen«, sagte der Sprecher.

Bei der Durchsuchung in der Wohnung in der Sonnenallee wurden Mobiltelefone sichergestellt, deren Daten nun ausgewertet werden sollen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Ermittler des Landeskriminalamtes und Spezialeinsatzkräfte waren vor Ort.

Gegen den Mann lag ein Haftbefehl vor. Er sollte noch am Dienstag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Polizeigewerkschaft erschüttert

»Der Verdacht, dass ein deutscher Staatsbürger sich radikalisiert, in ein Kriegsgebiet ausreist und dort eine Ausbildung zur Durchführung schwerster Gewalttaten erhalten haben soll, erschüttert – und bestätigt leider, wie real die Bedrohung durch islamistisch motivierten Terrorismus auch in unserer Stadt ist«, erklärte der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Stephan Weh. dpa

Berlin

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