Berlin

Hetze gegen Israel

Flaggen der Hamas, der Hisbollah, des Iran, des syrischen Assad-Regimes und dazu Parolen aus den Lautsprechern, die skandieren, nicht Hisbollah sei terroristisch, sondern »die Zionisten«. Das war das Bild, das sich am Samstagnachmittag auf der sogenannten Al-Quds-Demonstration auf dem Berliner Kurfürstendamm bot. Etwa 800 Teilnehmer – darunter etliche aus westdeutschen Städten Zugereiste – waren zu der Kundgebung gekommen. Selbst drei Vertreter der ultraorthodoxen Neturei-Karta-Sekte waren mit dabei.

Das Bündnis »No Al-Quds-Tag« hatte zu einer Gegendemonstration aufgerufen, an der etwa 250 Menschen teilnahmen. In Sichtweite des Auftaktortes der »Al-Quds«-Demo und auf Höhe der Zwischenkundgebung protestierte unter anderem das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus unter dem Motto »Kein Al Quds-Tag 2013 in Berlin! Gemeinsam gegen Antisemitismus«.

Handgreiflichkeiten Der Polizei gelang es teilweise nur schwer, die Gruppen voneinander fernzuhalten. Immer wieder tauchten kleinere oder größere Gruppen mit Israelfahnen und Transparenten auf und riefen Parolen gegen die Hamas, das iranische Regime und gegen Antisemitismus. Die Ordner hatten alle Hände voll zu tun, die wutentbrannten »Al-Quds«-Demonstranten zurückzuhalten, die offenbar gewillt waren, auf die »Zionisten« und »Antideutschen« loszugehen. Dennoch sei es zu Körperverletzungen gekommen, sagt die Polizei.

Veranstalter der »Al-Quds« Demonstration war die »Quds AG« um Hauptredner Jürgen Grassmann, der in der nahe gelegenen Kaiser-Friedrich-Straße eine Ikonengalerie betreibt. Immer wieder riefen er und andere Redner die Demonstranten dazu auf, friedlich zu bleiben. Von der Polizei verbotene Parolen wie »Israel – Kindermörder« wurden in »Zionisten – Kindermörder« umgewandelt.

Verschwörungstheorie Kaum ein antisemitisches Klischee, das nicht mindestens einmal von einem der Redner bedient wird. Israel töte Kinder in aller Welt, hieß es da, und Zionisten seien »das Krebsgeschwür der Menschheit«, die Banken und die Presse hätten sie in der Hand, und hinter den Kulissen hätten sie ohnehin die Macht.

Unter den Rednern waren in diesem Jahr auch Bilal Uwe Wilbert, der Vorsitzende der Kleinstpartei Muslimisch Demokratische Union (MDU), und Christoph Hörstel, der Vorsitzende der Minipartei Neue Mitte, die ironischerweise in ihrem Programm die Ausweisung »krimineller Migranten« fordert. Hörstel bezeichnete Israel in seiner Rede als »Unrechtsstaat«.

Leipzig

Eltern nennen ihren neugeborenen Sohn Yahya Sinwar

In der Uniklinik Leipzig suchten Eltern einen problematischen Namen für ihr Neugeborenes aus. Eine kleine Recherche zeigt: Yahya ist kein Einzelfall

von Imanuel Marcus  04.08.2025 Aktualisiert

Meinung

Die Folgen wären fatal - auch für uns

Warum der Ausschluss Israels aus »Horizon Europe« ein Fehler wäre und Deutschland mit Nein stimmen sollte

von Carsten Ovens  04.08.2025

Berlin

Deportationsmahnmal in Moabit beschädigt

Polizeibeamte entdecken auf der Putlitzbrücke Farbspritzer und Paketklebeband am Mahnmal

 04.08.2025

Berlin

CDU-Politiker Kiesewetter kritisiert deutsche Nahost-Politik

Kanzler Merz und Außenminister Wadephul (beide CDU) prägen die Nahost-Politik der Bundesregierung. Deutliche Kritik daran kommt aus den eigenen Reihen

 04.08.2025

Interview

»Als deutscher Außenminister muss ich Israel aus der Isolation helfen«

Bundesaußenminister Johann Wadephul war gerade zum zweiten Mal in drei Monaten in Israel. Im Interview spricht er über die Gründe des Besuchs, seine zunehmende Missbilligung des israelischen Vorgehens in Gaza sowie die Kritik, die es seit seinem Amtsantritt an ihm gegeben hat

von Joshua Schultheis  03.08.2025

Friedrich Merz

»Ich bin entsetzt über die Bilder von Evyatar David und Rom Braslavski«

Der Bundeskanzler fordert die Freilassung aller Geiseln als Voraussetzung für eine Waffenruhe

 03.08.2025

Armin Laschet

»Warum sind die Bilder der geschundenen Deutschen nicht täglich in den deutschen Medien?«

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses fordert von der deutschen Staatsspitze mehr Einsatz für die deutschen Geiseln

 03.08.2025

Deutschland

Innenministerium prüft Aufnahme von Kindern aus Israel und Gaza

Hannover und Düsseldorf wollen schutzbedürftige und traumatisierte Kinder aus Israel und dem Gazastreifen aufnehmen. Doch für das Vorhaben gibt es Hürden

 03.08.2025

Krieg im Gazastreifen

Söder: Deutschland und Israel weiter engste Partner

Der bayerische Ministerpräsident fordert, an den Grundsätzen deutscher Außenpolitik festzuhalten

 03.08.2025