Zeitz

Herausgerissene Stolpersteine werden Ende November ersetzt

Seit 1992 werden Stolpersteine verlegt Foto: Lukas Pilz

Die Anfang Oktober in Zeitz in Sachsen-Anhalt herausgerissenen und gestohlenen Stolpersteine werden am 28. November ersetzt. Darauf hat sich der Burgenlandkreis nach eigenen Angaben vom Mittwoch mit der Stadtverwaltung und der Initiative Stolpersteine für Zeitz verständigt.

Landrat Götz Ulrich, Oberbürgermeister Christian Thieme (beide CDU) und Vertreter der Initiative Stolpersteine für Zeitz werden die Gedenkzeremonie bei der Verlegung der ersten drei Steine begleiten, zu der Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind.

Der Burgenlandkreis hatte nach dem Diebstahl sämtlicher zehn in
der Stadt verlegten Stolpersteine ein Spendenkonto zur Finanzierung
der Wiederherstellung eingerichtet. Dabei kamen rund 50.000 Euro
zusammen, deutlich mehr als für die Einsetzung der Stolpersteine benötigt.

Das überschüssige Geld sollte ursprünglich allein dem Simon Rau Zentrum in Weißenfels zugute kommen. »Der Landkreis wollte mit unserem guten Namen Werbung machen. Und dort dachte man, dass das allenfalls ein paar hundert Euro wären, die wir dann erhalten würden«, sagt Enrico Kabisch, Vorstandsvorsitzender des Simon Rau Zentrums zur Jüdischen Allgemeinen.

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Doch Ende Oktober kündigte der Landkreis an, eine Jury einsetzen zu wollen, die entscheiden solle, welche Projekte und Initiativen außerdem mit Spenden bedacht werden sollen. Kabisch ist darüber irritiert, denn von einer Jury war in dem Spendenaufruf keine Rede. »Ich frage mich nur, wer als Empfänger überhaupt infrage kommen kann«, so Enrico Kabisch weiter.

Denn weitere Vereine oder Gruppen, die sich explizit mit dem Gedenken an jüdische Opfer des Nationalsozialismus oder jüdischem Leben generell beschäftigen, sind im Burgenlandkreis rar gesät. »Eigentlich gibt es sie nicht. Alles, was zum Thema Antisemitismus und der Singularität jüdischer Opfer an Veranstaltungen passiert, kommt von außerhalb. Und die Initiative Stolpersteine Zeitz hatte zum letzten Mal 2012 einen Stolperstein verlegt«, erklärt Kabisch.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig setzt seit 1996 an Orten,
an denen NS-Opfer zuletzt wohnten oder wirkten, Stolpersteine,
quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit den Lebensdaten
ins Straßenpflaster ein. epd/ja

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