Meinung

Hass im Namen des Glaubens

Die Kreuzritter leben noch. Auf ihrer Hass-Webseite »kreuz.net – Katholische Nachrichten« ziehen sie mit verbalen Lanzen gegen alles zu Felde, was nicht in ihr Weltbild passt. Besonders haben sie es auf Muslime, Juden und Homosexuelle abgesehen.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz will sie deshalb in Zukunft schärfer beobachten. Das schrieb dessen Präsident Heinz Fromm kürzlich in einem Brief an den Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck. Der hatte die Verfassungshüter auf die menschenverachtenden und rechtsextremen Ansichten aufmerksam gemacht, die das katholische Portal verbreitet.

Die Beobachtung tut not, doch gestaltet sie sich äußerst schwierig. Denn die Webseite, die seit 2004 online ist, wurde auf den Bahamas registriert, und die Server stehen in Kanada. Die Beiträge allerdings richten sich an ein deutsches Publikum und vergiften vor allem das Klima hier im Land. Wer genau hinter der Seite steckt, ist nicht bekannt, offenbar nicht einmal den Verfassungsschützern.

Anonymität Viele Online-Hasser sind feige. Zu feige, um zu ihren erschreckenden Positionen zu stehen. Weil es sich mit geschlossenem Visier sicherer kämpft, akzeptiert kreuz.net »ohne Namen eingereichte Informationen und betrachtet es als Ehrensache, die strikte Anonymität seiner Informanten zu wahren«. Diese hetzen, was das Zeug hält.

Sie warnen vor den »mächtigen Homo-Medienbossen« und wettern gegen »Homo-Privilegien«, prangern den »Kollektivschuld-Wahn« der Bundesregierung an und zetern über den »zionistischen Zentralrat in Deutschland«. Sie fordern die Judenmission und verteidigen die ultrareaktionären Piusbrüder. Sie schimpfen auf den »in Palästina gelegenen Staat Israel« und postulieren, es gebe »kein religiöses Judentum ohne Jesus Christus«. Und als wahre Kreuzritter fordern sie natürlich auch, »Muselmanen zu bekehren«.

Zahlreiche Beiträge sind nicht vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Sie richten sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und überschreiten die Grenze zur Strafbarkeit. Es ist höchste Zeit, kreuz.net das Handwerk zu legen. Die Betreiber bezeichnen sich im Impressum als »Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig sind«.

Die katholische Kirche bestreitet, dass die Online-Hetzer zu ihrem Mitarbeiterstab gehören. Doch das genügt nicht. Sie ist in der Pflicht, alles zu tun, um herauszufinden, wer aus ihren Reihen das Gift gegen alles Fremde mischt und im Netz verbreitet. Die virtuellen Kreuzritter müssen von ihren hohen Rössern geholt werden!

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025