Prozess

Haftstrafe für Tragen von KZ-Tattoo

Ein Tattoo mit dem Schriftzug »Jedem das Seine« samt Umrissen eines Konzentrationslagers, aufgenommen Ende November 2015 in einem Schwimmbad in Oranienburg Foto: dpa

Ein NPD-Politiker aus Brandenburg muss wegen eines KZ-Tattoos auf dem Rücken für acht Monate ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht Brandenburg habe ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Neuruppin vom November bestätigt, sagte eine Gerichtssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag.

Das öffentliche Zeigen des KZ-Tattoos über einen Zeitraum von zwei Stunden in einem Erlebnisbad sei eine eindeutige Meinungsäußerung und erfülle den Tatbestand der Volksverhetzung, sagte die Gerichtssprecherin. Bei dem Urteil gehe es auch um die Verteidigung der Rechtsordnung.

Oranienburg Der NPD-Politiker Marcel Zech, der für die rechtsextreme Partei unter anderem im Kreistag des Landkreises Barnim sitzt, hatte im November 2015 in einem Schwimmbad in Oranienburg ein Rücken-Tattoo gezeigt, auf dem die Silhouette eines Konzentrationslagers zu sehen ist und dazu der Schriftzug »Jedem das Seine«. Ein Besucher des Schwimmbades hatte das Tattoo fotografiert und das Bild über die sozialen Netzwerke verbreitet.

Das Amtsgericht Oranienburg verurteilte Zech daraufhin in erster Instanz im Dezember 2015 in einem beschleunigten Verfahren zu sechs Monaten Haft, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden.

In einer Berufungsverhandlung erhöhte das Landgericht Neuruppin im vergangenen November das Strafmaß wegen Volksverhetzung auf acht Monate ohne Bewährung. Mit dem Tattoo billige Zech den Massenmord der Nazis, hieß es zur Begründung. Eine erneute Revision des Urteils wurde vom Oberlandesgericht nun verworfen. Zech selbst hatte vergangenes Jahr angekündigt, das Tattoo überstechen lassen zu wollen. epd

Interview

»Antisemitismus in der Schweiz ist beunruhigend«

Die abtretende Direktorin des Bundesamts für Polizei (fedpol), Nicoletta della Valle, warnt vor der schnellen Radikalisierung von Jugendlichen und weist auf besseren Informationsaustausch, um Terrorismus zu bekämpfen

von Nicole Dreyfus  21.01.2025

Sachsen

Gedenkstätten erinnern an NS-Opfer

Die zentrale Gedenkveranstaltung soll in Pirna-Sonnenstein stattfinden

 21.01.2025

Washington D.C.

Trump über Gaza: »Phänomenale Lage« und »bestes Wetter«

Bei seinem ersten offiziellen Termin im Weißen Haus als neuer US-Präsident beantwortet Trump gleich die Fragen der Presse. Dabei äußert er sich auch über die Zerstörungen im Gazastreifen

 21.01.2025

Washington D.C.

Israel-Freund Rubio als Außenminister bestätigt

Viele von Trumps Wunschkandidaten für sein Kabinett sind umstritten. Der Außenminister bekommt aber Unterstützung von beiden Seiten

 21.01.2025

Nahost

Gazastreifen-Bewohner zwischen Verbitterung und Hoffnung

Die Waffen schweigen in Gaza, doch das ist noch nicht der Frieden, auf den die Menschen hoffen. Mancher glaubt, dass der Preis des Krieges zu hoch war

von Emad Drimly, Eva Krafczyk  21.01.2025

Jerusalem/Gaza

Netanjahu will mit Trump den Iran besiegen

Israels Regierungschef gratuliert dem neuen US-Präsidenten und beschwört den gemeinsamen Kampf gegen die »Terror-Achse« Teherans mit den Terrororganisationen Hamas und der Hisbollah

 21.01.2025

USA

Musk sorgt mit Hitlergruß-ähnlicher Geste für Aufsehen

Elon Musk ist Vorredner bei einer Veranstaltung zu Donald Trumps Amtseinführung. Bei Dankesgrüßen an die Trump-Wähler macht der Tech-Milliardär eine Geste, die viele schockiert

 20.01.2025

USA

Netanjahu zu Trump: »Die besten Tage liegen noch vor uns«

Der israelische Ministerpräsident hat dem neuen US-Präsidenten gratuliert und mit Lob überschüttet, doch es zeichnen sich auch Spannungen ab

von Nils Kottmann  21.01.2025 Aktualisiert

Amtsübergabe

Donald Trump kündigt »goldenes Zeitalter Amerikas« an

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gratulierte dem neuen US-Präsidenten kurz nach dessen Vereidigung

 20.01.2025