Kriminalität

Hackerangriffe auf Universitäten

Hochschulen in Bonn, Nürnberg, Tübingen und Hamburg waren von dem Hackerangriff betroffen. Foto: Thinkstock

Universitäten in ganz Deutschland sollen Opfer von Hackerangriffen geworden sein. Das berichtet die »Berliner Morgenpost«. Betroffen seien unter anderem Hochschulen in Bonn, Nürnberg, Tübingen und Hamburg.

Die Universität Hamburg hat auf Nachfrage der Jüdischen Allgemeinen inzwischen bestätigt, dass am Mittwoch auf mehrere ihrer Netzwerkdrucker zugegriffen wurde. Papiere mit rassistischem und volksverhetzendem Inhalt seien dabei ausgedruckt worden. »Die Ausdrucke wurden nach jetzigem Kenntnisstand von einem oder mehreren unbekannten Tätern ausgelöst. Insgesamt waren zehn Systeme betroffen, es wurde jeweils eine Seite ausgedruckt«, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Universität Hamburg habe inzwischen Strafanzeige gestellt.

sicherheitslücke Auch ein Sprecher der Universität Tübingen bestätigte gegenüber der Jüdischen Allgemeinen, dass die Universität betroffen war. Mittlerweile sei die Sicherheitslücke geschlossen. Allerdings sei eine Hochschule ein »offenes Haus«, das – im Gegensatz zu Behörden – anders geschützt sei. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hätte es Angriffe wie diesen nicht gegeben.

In weiteren Medienberichten hieß es, dass aus dem Ausland auf die Netzwerke der Universitäten zugegriffen worden sei. Die Pamphlete seien in fehlerhaftem Deutsch verfasst, es sei die Rede von der Bedrohung der »weißen Rasse«. Gehetzt werde gegen Juden und »feindselige Fremde«. Ähnliche Texte seien vor Kurzem auch an mehreren amerikanischen Universitäten aufgetaucht.

Angst Die »Jüdische Hochschulgruppe Bonn – Hillel Hub« veröffentlichte am Donnerstag ein Statement auf ihrer Facebook-Seite. Darin hieß es: »Dies ist ein Angriff auf alle jüdischen Studierenden in Bonn und Deutschland und das friedliche Zusammenleben an den Universitäten. Er zielt darauf ab, ein Klima der Angst und des Hasses in der Hochschullandschaft zu etablieren, und sendet eine verheerende Botschaft an alle jüdischen Studierenden und Studieninteressierten aus Deutschland und dem Ausland – die Botschaft, dass sie hier nicht sicher sein können.«

Der Vorstand der Gruppe fordert die Universitätsleitung und das Hochschulrechenzentrum auf, für eine umfassende Aufklärung und strafrechtliche Verfolgung des Vorfalls zu sorgen sowie Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass sich ein Angriff auf das jüdische Studierendenleben dieser Art in Bonn nicht wiederholen kann. ja

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Berlin

Jüdisches Paar in U-Bahn geschlagen und beleidigt

Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen

 15.09.2025

Interview

»Björn Höcke ist die prägendste Figur für die AfD-Ideologie«

Der Journalist Frederik Schindler hat ein Buch über Björn Höcke geschrieben. Wie wurde aus dem rechtsextremen Politiker das, was er heute ist?

von Nils Kottmann  15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

Essen

Islamist plante Mord an Juden

Der 17-jährige Erjon S., ein kosovarischer Staatsangehöriger, soll aus einer islamistisch-jihadistischen Ideologie heraus gehandelt haben

 15.09.2025

München

Alte Synagoge feiert Wiedereröffnung

Nach jahrelanger Restauration soll die Bauhaus-Synagoge wieder im Glanz von 1931 erstrahlen

 15.09.2025

Madrid

Israelfeindliche Demonstranten blockieren Vuelta á España erneut

60 Kilometer vor dem Ziel steht eine Gruppe von Protestierern mit einem Banner auf der Straße. Das Rennen musste abgebrochen werden

 15.09.2025