Berlin

Gewalt und Festnahmen bei israelfeindlichen Demonstrationen

Antiisraelische Demonstranten waren in Berlin erneut auf der Straße. Es kam zu Festnahmen. Foto: picture alliance / Anadolu

Bei israelfeindlichen Protesten mit mehreren Hundert Teilnehmern ist es in Berlin zu Ausschreitungen gekommen. Insgesamt seien 69 Teilnehmer am Samstag vorübergehend festgenommen worden, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Es werde unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung ermittelt. Vier Polizisten seien verletzt worden, hieß es. Ein Beamter wurde demnach von einer Glasflasche am Kopf getroffen.

Mit bis zu 1800 Teilnehmern war eine Demo mit dem Titel »Stoppt den Gaza Genozid« am Samstagnachmittag laut Polizei die größte Versammlung. Dort kam es auch zu den meisten Vorfällen. Während der Kundgebung seien Flaschen und Pyrotechnik geworfen worden.

Schutz der Zivilbevölkerung

Der Genozid-Vorwurf war von Israelhassern bereits vor der Terrorattacke vom 7. Oktober 2023 regelmäßig erhoben worden. Tatsächlich geht Israel gegen den palästinensischen Terror vor, um seine Bevölkerung zu schützen. Die Hamas hat bereits weitere Massaker in Israel angekündigt.

In Gaza achten die israelischen Streitkräfte während des von der Hamas begonnenen Krieges auch auf den Schutz der dortigen Zivilbevölkerung. Vor Angriffen werden Bewohner gewarnt. Sie erhalten so die Gelegenheit zur Flucht. In den vergangenen Jahren hat die Hamas die Bevölkerung in Gaza immer wieder in lebensgefährliche Situationen gebracht und Gefahr ausgesetzt.

Schieben und Drücken

In Berlin bewegte sich laut Polizei eine Personengruppe im Verlauf des Protests auf eine Gegenkundgebung mit dem Titel »Gegen jeden Antisemitismus« zu. Die Beamten seien mit Schieben und Drücken dagegen vorgegangen. Ein Pressevertreter sei aus dem Aufzug heraus geschubst und körperlich bedrängt worden.

Zuvor war die Polizei bei einer nicht angemeldeten Protest-Aktion im Einkaufzentrum Alexa eingeschritten. Etwa 60 Israelhasser beteiligten sich an der als Flashmob organisierten Kundgebung unter dem Titel »No Money for Israel’s crimes!«. dpa/ja

Kommentar

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