Prozess

Geständnis: Duisburger gibt Anschlagspläne gegen Israel zu

Foto: dpa

Ein Islamist aus Duisburg hat überraschend gestanden, dass er Terroranschläge in den USA und Israel begehen wollte. Schon vor fünf Jahren habe er sich ein Flugticket in die USA besorgt, um in New York am neuen World Trade Center mit einem Auto in eine Menschenmenge zu fahren. Die amerikanischen Behörden hätten ihm aber die Einreise verweigert, sagte der 27-Jährige am Montag beim Prozessauftakt am Düsseldorfer Landgericht aus. In dem Terrorprozess ist er der einzige Angeklagte.

Nach der Verlesung der Anklage bestätigte er die Vorwürfe. »Ja, das habe ich gemacht«, sagte der Mann. Zwischen Mai und April dieses Jahres habe er mit einem vermeintlichen Kontaktmann der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in den USA in Kontakt gestanden und ihm zahlreiche Ideen zu Terrorakten an belebten Plätzen in Israel präsentiert - etwa Sprengstoff- und Gewehranschläge an Busstationen, Einkaufszentren und auf den Flughafen Ben Gurion. Die Kosten für ein 15-köpfiges Terrorkommando habe er auf 40.000 Euro kalkuliert.

VERDECKTER ERMITTLER An die Realisierung seiner Pläne habe er allerdings »kaum geglaubt«. Schon die USA hätten ihm ja die Einreise verweigert. Dass der vermeintliche IS-Kontaktmann in den USA offenbar ein verdeckter Ermittler der US-Bundespolizei FBI war, habe er sich erst später gedacht.

Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, der Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes habe die Ermittler auf die Spur des Deutschen gebracht. Dem Mann werden Terrorfinanzierung und Verabredung zu einem schweren staatsgefährdenden Verbrechen vorgeworfen. Er habe dem IS vor drei Jahren in zwei Tranchen insgesamt 250 Euro gespendet und der Terrormiliz Anfang Mai den Treueeid geleistet - per Videobotschaft, wie er gestand.

2007 war der Mann zum Islam konvertiert. Er habe sich wegen seiner Herkunft in Deutschland ausgegrenzt gefühlt. »Meine Eltern kamen aus Kasachstan«, sagte er. Ende Mai wurde er festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bis zum 7. Januar noch fünf weitere Verhandlungstermine angesetzt. dpa

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025

Internet

Expertin: Islamisten ködern Jugendliche über Lifestyle

Durch weibliche Stimmen werden auch Mädchen von Islamistinnen verstärkt angesprochen. Worauf Eltern achten sollten

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025

Riad/Istanbul

Scheinbar doch kein Treffen zwischen Witkoff und Hamas-Führer

Es geht um die Umsetzung der nächsten Schritte des Trump-Plans. Den zentralen Punkt der Entwaffnung der Hamas lehnt die Terrororganisation ab

 19.11.2025 Aktualisiert