Meinung

Gesicht zeigen – auch bei Facebook

Anfang Juli haben 21 Schoa-Überlebende in einem offenen Brief das soziale Netzwerk Facebook dazu aufgefordert, Seiten, die den Holocaust leugnen endgültig zu entfernen. Als Opfer und Zeitzeugen des Horrors fühlten sie sich tief verletzt und angegriffen, heißt es in dem Schreiben, das auf der Internetseite des Simon-Wiesenthal-Zentrums zu lesen ist.

Facebook reagierte prompt und teilte mit, dass das bloße Leugnen des Holocaust keine Verletzung der Geschäftsbedingungen darstelle. Man werde Menschen nicht verbieten, Aussagen über historische Ereignisse zu machen. Erst, wenn Kommentare bedrohlich würden, werde man die Seiten löschen.

Dislike »Gefällt mir« absolut nicht! Facebook sollte jetzt endlich Flagge zeigen und diese Seiten löschen. Das mittlerweile 750 Millionen Mitglieder starke soziale Netzwerk schiebt stattdessen als billige Entschuldigung seine Geschäftsbedingungen vor, um Seiten wie zum Beispiel »Holohoax« für jeden Nutzer zugänglich zu halten. Dinge, die dort verbreitet werden, haben nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun – das ist antisemitische Hetze, die vom Teenager bis zum Senior jeder unzensiert lesen kann.

Technische Möglichkeiten, um diese Hass-Seiten zu tilgen, gibt es. Die Man-power hat das Unternehmen, das gefühlt alle drei Tage ein neues Spielchen für seine Nutzer einführt, offenbar auch. Jetzt fehlt nur noch der Wille. Dann sage ich: »Gefällt mir«.

Meinung

Die Kluft zwischen Juden und Nichtjuden wird offensichtlich

Es lebt sich grundsätzlich anders mit dem Wissen, dass ein Regime, das den eigenen Tod zur Staatsdoktrin erhoben hat, sich in aller Ruhe daran macht, dieses Ziel zu erreichen. Wer sich nicht bedroht fühlt, kann dagegen gelassen auf Verhandlungen setzen, für deren Scheitern andere den Preis zahlen müssen.

von Esther Schapira  22.06.2025

Extremismus

Karin Prien stellt »Demokratie Leben« auf den Prüfstand

Fließen Fördergelder des Bundes auch an Akteure, die mit Antisemitismus in Verbindung stehen könnten? Das legen Recherchen der »Welt am Sonntag« nahe. Die Familienministerin verspricht eine Prüfung.

 22.06.2025

Krieg gegen Iran

USA warfen 14 bunkerbrechende Bomben auf Atomanlagen ab

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth informierte bei einer Pressekonferenz über die Angriffe

 22.06.2025 Aktualisiert

Diplomatie

Europäer nach US-Angriff auf Iran düpiert

Noch am Freitag hatten die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands und der EU versucht, Iran mit diplomatischen Mitteln vom Atomprogramm abzubringen

von Jörg Blank  22.06.2025

Schoa-Gedenken

Zentralrat setzt auf digitale Erinnerung

Es gibt immer weniger Zeitzeugen der Nazi-Verbrechen. Darum wird an neuen Formen des Erinnerns gearbeitet. Der Zentralrat der Juden befürwortet Digitales wie Computerspiele - aber nicht auf Kosten der Würde der Opfer

von Leticia Witte  22.06.2025

Krieg gegen Iran

Angela Merkel: Israel muss sich wehren können

Die Altkanzlerin hat auch eine Meinung zum Nahost-Konflikt. Das Recht Israels, sich gegen eine Auslöschung zur Wehr zu setzen, steht für sie außer Frage

 22.06.2025

Nahost

Setzen die Angriffe auf die iranischen Atomanlagen radioaktive Strahlung frei?

Die internationale Atombehörde IAEA meldet sich mit einer ersten Einschätzung zu Wort

 22.06.2025

Judenhass

Entsetzen über antisemitische Gewalttat in Berlin

Ein alarmierter Beamter zog seine Schusswaffe, woraufhin der Kufiya-Träger sein Messer niederlegte

 22.06.2025

Rabbiner Pinchas Goldschmidt

Skandal in Sarajevo

Wenn europäische Rabbiner zur Zielscheibe eines Regierungsboykotts werden, ist das nicht mehr legitime Kritik an Israel. Es ist Hasspropaganda

von Rabbiner Pinchas Goldschmidt  21.06.2025