Meinung

Geldhähne zudrehen!

Samuel Salzborn Foto: Marta Krajinovic

Manchmal kommt es zu Ereignissen, die man kaum für möglich gehalten hat: Die belgische Regierung hat, zumindest vorläufig, die Finanzierung von palästinensischen Schulbauprojekten gestoppt.

Die Begründung: Eine Schule, die mit belgischen Finanzmitteln 2012/13 beim Bau unterstützt wurde, hatte ohne Wissen der belgischen Regierung einen neuen Namen bekommen – sie wurde umbenannt zu Ehren der palästinensischen Terroristin Dalal Mughrabi, die 1978 nahe Tel Aviv 38 Menschen ermordet hatte, darunter 13 Kinder. Nun ist es im palästinensischen Kontext nicht ungewöhnlich, dass Terroristen verehrt und die eigenen Kinder von klein auf – es geht um eine Grundschule – im Geiste des antisemitischen Terrors erzogen werden.

Konsequenzen Ungewöhnlich ist aber, dass palästinensisches Handeln in Europa zu Konsequenzen führt: Zumeist nehmen es europäische Staaten und auch die Europäische Union nicht allzu ernst mit den Millionenbeträgen, die sie jährlich an die Palästinenser transferieren.

Bis heute kann zum Beispiel niemand so genau sagen, wie viel von den europäischen Geldern in das umfangreiche Rentenfinanzierungssystem für Familien und Angehörige palästinensischer Terroristen fließt. Nachdem erst im Mai dieses Jahres Norwegen Gelder von der palästinensischen Autonomiebehörde zurückgefordert hatte, weil ein Frauenzentrum nach derselben Terroristin benannt worden war, tritt nun Belgien heraus aus der Passivität.

EU Ein kleiner Anfang nur, aber einer, an dem sich die Bundesregierung und die EU ein Beispiel nehmen sollten: Bisher behandelt man die Palästinenser wie kleine Kinder, die nicht in Haftung genommen werden für das, was sie tun.

Will man aber wirklich den antisemitischen Terror gegen Israel bekämpfen, dann muss auch antisemitische Glorifizierung konsequent unterbunden werden. Der Weg dahin ist denkbar einfach: die Streichung von Geldern – so lange, bis jede Form von antisemitischer Propaganda nachweislich unterlassen wird.

Der Autor ist Gastprofessor für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  20.11.2025 Aktualisiert

Berlin

Messerangriff am Holocaust-Mahnmal: Prozess beginnt

Ein 19-jährigen Syrer soll dort im Februar einem spanischen Touristen lebensgefährlich verletzt haben. Aufgrund einer sofortigen Notoperation überlebte das Opfer

 20.11.2025

Washington D.C.

Trump unterschreibt Gesetz zur Freigabe von Epstein-Akten

Der Druck auf den US-Präsidenten wurde zu groß - nun hat er die Veröffentlichung von Akten zu einem Fall genehmigt, den er nicht loswurde. Was das bedeutet

von Anna Ringle, Franziska Spiecker, Khang Mischke, Luzia Geier  20.11.2025

Russischer Eroberungskrieg

Neuer US-Friedensplan: Ukraine unter Druck

Die USA haben Sanktionen gegen Russland verhängt, doch hinter den Kulissen scheint weiter verhandelt worden zu sein. Kiew trifft dies zu einem doppelt ungünstigen Zeitpunkt

 20.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

Essay

All die potenziellen Schüsse

In diesem Herbst liest man fast täglich von vereitelten Anschlägen auf Juden. Was die ständige Bedrohung mit uns macht

von Mascha Malburg  20.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025