Düsseldorf

Gedenken an den Anschlag

Die meisten der zehn Terroropfer waren jüdische Zuwanderer. Ein ungeborenes Baby starb. Foto: dpa

Heute jährt sich der Sprengstoffanschlag am S-Bahnhof Düsseldorf-Wehrhahn zum 20. Mal. Bei einer Gedenkveranstaltung wird der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) einen Kranz niederlegen, wie die Stadt ankündigte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Am 27. Juli 2000 explodierte eine selbst gebaute Rohrbombe und verletzte zehn Menschen teilweise schwer. Die Opfer waren Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, sechs von ihnen Mitglieder jüdischer Gemeinden. Sie kamen von einem Sprachkurs.

Eine schwangere Frau verlor durch den Anschlag ihr ungeborenes Baby, weil sich ein winziges Metallteil in ihren Unterleib bohrte und das Kind tötete.

Der Sprengsatz detonierte um 15.04 Uhr. Er hing in einer Plastiktüte am Geländer der Fußgängerbrücke des S-Bahnsteigs und explodierte in dem Moment, als die Gruppe der Sprachschüler den Bereich passierte.

Die sieben Frauen und drei Männer wurden von den umher fliegenden Splitterteilen getroffen und zum Teil lebensgefährlich verletzt. Eine schwangere Frau verlor durch den Anschlag ihr ungeborenes Baby, weil sich ein winziges Metallteil in ihren Unterleib bohrte und das Kind tötete.

2017 wurde ein Verdächtiger mit rechtsextremistischem Hintergrund festgenommen und wegen versuchten Mordes angeklagt. Er wurde freigelassen.

Am Wochenende nach dem Anschlag demonstrierten damals rund 2000 Menschen in der NRW-Landeshauptstadt gegen Rassismus und Faschismus. Sie wiesen unter anderem auf die lokalen militanten Neonazistrukturen im unmittelbaren Umfeld des Anschlagsortes hin. 2017 wurde ein Verdächtiger mit rechtsextremistischem Hintergrund festgenommen und wegen versuchten Mordes angeklagt. Das Landgericht Düsseldorf sprach ihn 2018 wegen nicht ausreichender Beweislage frei.

Seit dem 11. Mai dieses Jahres gibt es am Ort des Anschlags eine Gedenktafel mit der Aufschrift »Gedenken an die Opfer rassistischer Gewalt am Wehrhahn«. Die Texttafel wurde mit Unterstützung des Erinnerungsortes »Alter Schlachthof« und der Jüdischen Gemeinde in der NRW-Landeshauptstadt gestaltet. epd

Meinung

Ein Friedensplan, der keiner ist?

Die von den Amerikanern vorgelegten Punkte zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sind kein fairer Vorschlag, sondern eine Belohnung für den russischen Aggressor

von Alexander Friedman  24.11.2025

Münster

Gericht macht Unterschiede bei propalästinensischen Parolen

Wann ist Kritik am Staat Israel von der Meinungsfreiheit gedeckt? Ein Gericht in NRW sieht das generelle Verbot, das Existenzrecht Israels zu bestreiten, als rechtswidrig an

 24.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Potsdam

BSW-Fraktionsvize tritt nach Reaktion auf AfD-Zitat zurück

Die Landtagsfraktion in Brandenburg ist nach vier Parteiaustritten in einer Krise. Nun tritt auch noch Fraktionsvize Dorst von seinem Amt zurück. Die Hintergründe

 24.11.2025

Soziale Medien

Plattform X: Israelfeindliche und antisemitische Inhalte aus Pakistan und der Türkei

Ein neues Transparenz-Feature zeigt: Angeblich von westlichen »Israelkritikern« betriebene Konten werden in Wirklichkeit aus anderen Teilen der Welt bearbeitet

 24.11.2025

Washington D.C.

Trump kündigt Einstufung der Muslimbrüder als Terrororganisation an

Der Organisation würde mit diesem Schritt der Zugang zu finanzieller Unterstützung verwehrt. Die Muslimbruderschaft wird immer wieder mit radikalen Ablegern in Verbindung gebracht

 24.11.2025

Existenzrecht Israels

Objektive Strafbarkeitslücke

Nicht die Gerichte dafür schelten, dass der Gesetzgeber seine Hausaufgaben nicht macht. Ein Kommentar

von Volker Beck  23.11.2025

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025