Meinung

Frieden in Nahost? Besser ohne Europa!

Jetzt, nachdem die EU bekanntlich die territoriale Integrität der Ukraine wiederhergestellt, den Iran endgültig atomar entwaffnet, den IS erfolgreich bekämpft, die Flüchtlingskrise gelöst und Griechenlands Wirtschaft geheilt hat, kann sich diese Weltfriedensmacht endlich der Mutter aller Weltprobleme widmen: Israel.

Letzte Woche trafen sich die 28 Außenminister der EU-Mitgliedstaaten, um eine gemeinsame Politik gegenüber ihrem Sorgenkind Israel zu vereinbaren. »Die Wahrung der Realisierbarkeit der Zweistaatenlösung steht im Mittelpunkt der Politik der EU und wird auch künftig eine Priorität sein«, heißt es. »In diesem Zusammenhang weist die EU erneut darauf hin, dass die Siedlungen nach dem Völkerrecht illegal sind, und erklärt, dass sie sich entschieden gegen die Siedlungspolitik Israels« wendet. Die israelische Politik gefährde »ernsthaft die Zweistaatenlösung«.

oslo Tja, klarer kann man kaum sein. Einseitiger und heuchlerischer aber auch nicht. Kein Wort verlieren die EU-Außenminister darüber, dass die EU seit Jahren Siedlungen finanziert, die nach den Osloer Verträgen als illegal gelten müssen. Doch dort leben keine Juden, sondern Araber und vor allem Beduinen. Mit dieser Hilfe macht die EU das Osloer Abkommen überflüssig. Es ist die gleiche EU, die angeblich darauf drängt, dass Israel endlich das »internationale Recht« einhalten soll.

Als höchste Priorität, erklären die EU-Außenminister, müsse die ernste Lage im Gazastreifen angegangen werden. Kein Wort aber über die Seite, die für die katastrophale Lage verantwortlich ist: die Hamas. Stattdessen sorgt sich die EU um Finanzprobleme des nur für Palästinenser zuständigen Flüchtlingswerks UNRWA. Alle sollen mehr Geld geben, fordert die EU, obwohl längst bewiesen ist, dass die UNRWA-Einrichtungen in Gaza von der Hamas kontrolliert und für den Krieg gegen Israel benutzt werden. Und obwohl sie weiß, dass die UNRWA nicht die Lage von Flüchtlingen verbessern, sondern deren Status über Generationen fortschreiben will. Klarer kann man nicht sein. Einseitiger und heuchlerischer aber auch nicht.

Einst wollte die EU aktiver Teilnehmer an einem Nahost-Friedensprozess sein. Aber durch ihre einseitigen Parteinahmen ist sie längst zu einem Teil des Konflikts geworden. Das christliche Europa brauchte den Hass auf Juden, um sich religiös zu bestätigen. Die EU braucht den Hass auf den Judenstaat, um sich politisch zu bestätigen.

Der Autor ist Korrespondent der israelischen Tageszeitung »Yedioth Ahronoth«.

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025