Regierungskonsultationen

»Fragen offen diskutieren«

»Mehr Überblick, mehr Einfluss, mehr Transparenz«: Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Atomabkommen mit dem Iran Foto: screenshot JA

Kurz vor Beginn der 6. deutsch-israelischen Regierungskonsultationen, die am heutigen Montag in Berlin beginnen, hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auf ihrem wöchentlichen Video-Podcast dazu geäußert. Dort behandelt die Kanzlerin Meinungsverschiedenheiten zwischen Berlin und Jerusalem.

zweistaatenlösung Was die Zukunft des Friedensprozesses angeht, spricht Merkel von »Fragezeichen«, unter anderem will sie von ihrem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu am Dienstag wissen, ob seine Regierung noch zur Zweistaatenlösung steht. In Berlin herrscht der Eindruck vor, Netanjahu rücke vom Ziel eines unabhängigen Palästinenserstaates, der neben einem sicheren Israel existieren soll, ab.

Differenzen gibt es auch, was die Beurteilung des Atomabkommens mit dem Iran angeht. »Wir haben gemeinsam keinerlei Illusionen über die Frage der iranischen Politik«, erklärte die Kanzlerin, aber das Abkommen verhelfe zu »mehr Überblick, mehr Einfluss, mehr Transparenz«. Israel lehnt das Abkommen mit dem Mullahregime in Teheran ab.

siedlungsbau Als Streitpunkt wird von Merkel des Weiteren die Einschätzung des israelischen Siedlungsbaus im Westjordanland genannt. »Diese Fragen müssen auch offen diskutiert werden«, sagt die Kanzlerin im Podcast.

Trotz der genannten Differenzen geht die Bundeskanzlerin von einem insgesamt entspannten und einvernehmlichen Treffen mit Netanjahu und seinen Ministern aus. »Zwei demokratische Staaten treffen sich«, das sei ihr Gefühl, sagte Merkel. ja

Zentralrat der Juden

»Margot Friedländer war eine mutige und starke Frau«

Josef Schuster hat mit bewegenden Worten auf den Tod der Holocaust-Überlebenden reagiert

 09.05.2025

Reaktion

Steinmeier: Friedländer hat Deutschland Versöhnung geschenkt

Bundespräsident Steinmeier trauert um Margot Friedländer, mit der er auch persönlich verbunden war. Nun ist die Holocaust-Überlebende im Alter von 103 Jahren gestorben

von Thomas Struk  09.05.2025

Porträt

Ein Jahrhundertleben

Tausende Schüler in Deutschland haben ihre Geschichte gehört, noch mit über 100 Jahren trat sie als Mahnerin auf. Margot Friedländer war als Holocaust-Zeitzeugin unermüdlich

von Verena Schmitt-Roschmann  09.05.2025

Nachruf

Trauer um Holocaust-Überlebende Margot Friedländer 

Mit fast 90 kehrte Margot Friedländer zurück nach Berlin, ins Land der Täter. Unermüdlich engagierte sich die Holocaust-Zeitzeugin für das Erinnern. Nun ist sie gestorben - ihre Worte bleiben

von Caroline Bock  09.05.2025

Interview

»Es gilt für mich eine Null-Toleranz-Politik gegen Antisemitismus«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über seine erste Amtshandlung, seine Vorgängerin Claudia Roth und den Umgang mit der antisemitischen BDS-Bewegung

von Philipp Peyman Engel  09.05.2025

Berlin

Israelfeindlicher Post: »Die Linke« distanziert sich von Vorstandsmitglied

Eine Landkarte von Israel, die mit den Farben der palästinensischen Flagge gefüllt ist und für eine Vernichtung des jüdischen Staates steht, geht dem höchsten Parteigremium zu weit

 09.05.2025

Berlin

Antisemitismus und Lage in Gaza: Merz telefoniert mit Netanjahu

Der Kanzler habe seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, »dass bald Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Gang kommen«

 09.05.2025

Berlin

Verleihung von Bundesverdienstkreuz an Margot Friedländer verschoben

Erst vor einem Monat erhielt die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer den Preis des Westfälischen Friedens. Die Verleihung einer weiteren hohen Auszeichnung findet kurzfristig jedoch nicht statt

 09.05.2025

Berlin

»Jetzt lebt es sich besser in diesem Land«

Lea Rosh hat sich jahrelang für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eingesetzt. Ist das ihr Lebenswerk? Darauf antwortet sie im Interview

von Verena Schmitt-Roschmann  09.05.2025