Antisemitismus

Europäische Rabbiner verurteilen Angriff auf Juden in Hamburg

Gady Gronich, Generalsekretär der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) Foto: CER

Antisemitismus

Europäische Rabbiner verurteilen Angriff auf Juden in Hamburg

Dies dürfe nicht zur Normalität werden, sagte CER-Generalsekretär Gady Gronich

 23.09.2021 08:41 Uhr

Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) hat Gewalt gegen Juden auf offener Straße als »zutiefst« schockierend bezeichnet. Dies dürfe nicht zur Normalität werden, erklärte CER-Generalsekretär Gady Gronich am Mittwoch in München. Anlass ist die jüngste Attacke auf einen 60 Jahre alten Juden in Hamburg, der an einer Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus teilnahm. »Unsere Gedanken und Gebete sind bei dem schwer verletzten Opfer, und wir wünschen ihm eine schnelle Genesung.«

NARRATIV In der Stellungnahme heißt es weiter: »Man muss es klar beim Namen nennen: Es gibt nicht nur Antisemitismus und Hass auf Juden von links oder rechts, sondern wir haben hierzulande auch ein zunehmendes Problem mit muslimischem Antisemitismus, der sich aus einem falschen Narrativ des Nahost-Konflikts und einem falschem Solidaritätsverständnis für die alles andere als friedliche palästinensische Sache speist.«

Die Konferenz erwarte künftig, dass die deutsche Justiz einem solchen Treiben auf den Straßen mit Null-Toleranz begegne. Auch Imame in muslimischen Gemeinden sollten klar und deutlich für ein Mehr an Frieden und Toleranz eintreten, »um dieses toxische Narrativ zu durchbrechen«.

Die CER vertritt nach eigenen Angaben rund 1000 Rabbiner von Dublin bis Wladiwostok und damit die größten jüdischen Gemeinden Europas. Sie tritt für die religiösen Rechte der Juden in Europa ein und engagiert sich für Religionsfreiheit und interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen, um so einer wachsenden Radikalisierung in Politik und Gesellschaft entgegenzutreten. Präsident der CER ist seit 2011 der Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt. kna

Vatikan

Robert Francis Prevost ist neuer Papst

Er ist der erste Amerikaner in diesem Amt und hat sich den Namen Leo XIV. gegeben

von Philipp Znidar, Sabina Crisan  09.05.2025 Aktualisiert

Gedenken

Steinmeier: »Flüchten wir nicht aus unserer Geschichte«

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach bei der Gedenkstunde im Bundestag zum Ende des Zweiten Weltkriegs über Gefahren für die Demokratie

 08.05.2025

Gericht

AfD rechtsextrem? Verfassungsschutz gibt Stillhaltezusage ab

Damit können die Verfassungsschützer die AfD nicht beobachten, bis das Verwaltungsgericht Köln ein Urteil gefällt hat

 08.05.2025

Kommentar

Die Menschen in Gaza brauchen schnell Hilfe

Eine Demokratie wie Israel sollte sich nicht auf schmutzige Kriegstaktiken wie die Blockade von Hilfsgütern einlassen, auch wenn es sich bei der Hamas um skrupellose, abgrundtief böse Terroristen handelt

von Nils Kottmann  08.05.2025

Kommentar

Ulrike Eifler, die Linkspartei und die Auslöschung Israels

Ein hochrangiges Mitglied der Partei delegitimiert auf X Israel. Die Linke muss sich klar davon distanzieren, wenn sie glaubwürdig für Menschenrechte eintreten will

von Andreas Büttner  08.05.2025

Kommentar

Der Ukraine-Krieg überlagert die Pluralität der Erinnerungen

Die Auffassung, dass jeder nach seiner Fasson dem Zweiten Weltkrieg gedenkt, wurde durch Russlands Einmarsch in die Ukraine zerstört. Lenin- und Roter Stern-Orden jüdischer Veteranen und Veteraninnen und ihre »hundert Gramm« in Erinnerung an die gefallenen Kameraden wirken deplatziert

von Dmitrij Belkin  08.05.2025

Umfrage

80 Jahre Kriegsende – Jeder fünfte Deutsche will mehr Gedenken

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht. Der Zweite Weltkrieg war vorüber. In Berlin und anderswo erinnern die Menschen an die Millionen Opfer. Jüdische Vertreter würdigen die Erinnerungskultur - und warnen zugleich

von Leticia Witte  08.05.2025

Debatte

Schuster: AfD-Regierung wäre für Juden das Signal zur Auswanderung

Die hohen Zustimmungswerte der AfD machen gerade Juden besorgt. Zentralratspräsident Josef Schuster erinnert an die 1930er Jahre: Auch in der NS-Zeit hätten viele Juden lange nicht für möglich gehalten, was dann folgte

von Christoph Schmidt  07.05.2025

Globaler Antisemitismus

J7 beklagen Staatsversagen beim Kampf gegen Judenhass

Ziele sind Einrichtungen wie Synagogen und Schulen - aber auch Menschen. Ein Bericht zeigt erschreckende Zahlen zu Antisemitismus in Deutschland, den USA, Argentinien, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Australien

von Leticia Witte  07.05.2025