Palästinensergebiete

EU-Abgeordnete verlangen Stopp von Hetze gegen Israel

Seit Langem wird die Palästinensische Autonomiebehörde in Ramallah dafür kritisiert, dass antiisraelische Inhalte nicht aus Schulbüchern entfernt werden. Foto: imago stock&people

21 Europaabgeordnete haben in einem Brief eine fünfprozentige Kürzung von EU-Finanzhilfen für die Palästinenser gefordert, solange in Schulbüchern weiterhin antiisraelische und volksverhetzende Inhalte enthalten sind.

FEHLERHAFTE STUDIE In einem Schreiben an den EU-Chefdiplomaten Josep Borrell und den zuständigen Kommissar für Nachbarschaftspolitik, Olivér Várhelyi, schrieben Mitglieder der parteiübergreifenden Initiative »Transatlantische Freunde Israels« des American Jewish Committee (AJC) am Mittwoch, nach wie vor enthielten Schulbücher in der palästinensischen Autonomie antisemitische Inhalte. Die Schulbücher würden von palästinensischen Offiziellen verfasst und von Lehrern gelehrt, deren Gehälter durch die EU mitfinanziert würden. Sie verstießen gegen die »UNESCO-Standards für Frieden, Toleranz und Koexistenz in der Schulbildung«, so die Abgeordneten in ihrem Brief.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Kritik übten die Abgeordneten – darunter die deutschen Parlamentarier Dietmar Köster (SPD) und Niclas Herbst (CDU) – auch am Georg-Eckert-Institut, einer in Deutschland ansässigen Organisation, die 2019 von der Europäischen Kommission mit der Überprüfung der Lehrpläne der Palästinensischen Autonomiebehörde beauftragt wurde. Man sei, heißt es in dem Schreiben an Borrell und Várhelyi, »zutiefst beunruhigt über Berichte«, nach denen das Institut jüngst einen Zwischenbericht vorgelegt hat, der »eklatante Fehler« enthalte.

Zum Teil seien vom Eckert-Institut die falschen Bücher analysiert worden. Die Gutachter schrieben die von Israel in Auftrag gegebenen arabischen Schulbücher, welche in Jerusalemer Schulen verwendet werden, der Palästinensischen Autonomiebehörde zu - und lobten dann Ramallah für angebliche »Verbesserungen«.

LANDKARTEN Eine andere Studie der Organisation IMPACT-se, die im September veröffentlicht wurde, kam dagegen zu dem Ergebnis, dass bei 88 Prozent der in den Palästinensergebieten verwendeten Lehrmaterialien problematisches Material nicht entfernt worden sei. Auf Landkarten in den Schulbüchern käme Israel gar nicht vorher, und ein Friedensschluss mit Israel und die Koexistenz zwischen Palästinensern und Israelis werde den Schülern nach wie vor nicht als wünschenswertes Ziel vermittelt, so die Schlussfolgerung des Berichts.

»Im Interesse der Förderung des Friedens und der Beendigung von Verhetzung schlagen wir vor, dass die Kommission eine fünfprozentige Reserve für die Finanzierung der Palästinenser einbehält, bis sie substanzielle positive Änderungen an den Schulbüchern vornimmt«, forderten die Unterzeichner des Briefs. Die TFI ist eine parteiübergreifende Freundschaftsgruppe von 77 Gesetzgebern von beiden Seiten des Atlantiks, die sich für die Stärkung der Partnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten, Israel, Kanada und Europa einsetzt. mth

Debatte

Zentralratspräsident zollt der Protestbewegung in Israel Respekt

Josef Schuster: Die Justizreform spaltet die israelische Gesellschaft als einzige Demokratie im Nahen Osten

 29.09.2023

Berlin

Gemeinsam am Gleis 17

Die Verteidigungsminister Israels und Deutschlands, Galant und Pistorius, gedenken der Opfer der Schoa

von Detlef David Kauschke  29.09.2023

Bamberg

Kritik an geplantem Maaßen-Vortrag in Jüdischer Gemeinde

Der Gemeindevorsitzende Rudolph weist Kritik daran zurück

 29.09.2023

Meinung

Auch wir waren Flüchtlinge

Ilan Cohn setzt beim Thema Migration auf Grenzkontrollen und ein Maximum an Menschenwürde

von Ilan Cohn  29.09.2023

Berlin

Verleihung der »ELNET Awards«

Engagement für die deutsch-israelischen Beziehungen und das jüdische Leben in Deutschland ausgezeichnet

 29.09.2023 Aktualisiert

Arrow 3

Gemeinsame Werte, gemeinsame Raketenabwehr

Zwei Unterschriften mit historischer Bedeutung wurden in Berlin geleistet

von Imanuel Marcus  28.09.2023

berlin

Michael Wolffsohn wird mit Landesorden geehrt

Überreicht werden die Ehrungen durch Berlins Regierenden Bürgermeister Wegner

 28.09.2023

Kanada

Trudeau entschuldigt sich für Nazi-Skandal im Parlament

Der Premier sprach von einer schreckliche Verletzung des Andenkens an Holocaust-Opfer

 28.09.2023

Weckruf

Wir machen uns Sorgen um euch

Unser Autor lebt seit langer Zeit in den USA – und ist über die politische Entwicklung in Deutschland zutiefst beunruhigt. Ein Brief an die alte Heimat

von Hannes Stein  28.09.2023