Hassprediger

»Es wird gegen Juden gehetzt«

Journalist und Terrorismus-Experte Shams ul-Haq Foto: pr

Herr ul-Haq, für Ihr neues Buch »Eure Gesetze interessieren uns nicht!« waren Sie fast zwei Jahre lang undercover in Moscheen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Was haben Sie dabei erlebt?
Ich habe nur Moscheen besucht, die bereits im Ruf standen, problematisch zu sein. Schließlich ist die absolute Mehrheit der Muslime in Deutschland alles andere als radikal, sondern lebt ein ganz normales Leben und ist bestens integriert. Mich hat interessiert, wie Muslime in bestimmten Moscheen radikalisiert werden. Was ich bei der Recherche erfahren habe, hat mich sehr erschreckt. Hassprediger rekrutieren gezielt Kinder und Jugendliche für ihre Sache.

Wer sind die besonders radikalen Kräfte?
Auf jeden Fall sind in diesem Kontext die Salafisten zu erwähnen. Radikale Szenegrößen wie Pierre Vogel haben dort das Sagen. Nicht wenige aus diesem Umfeld sind sogar nach Syrien gegangen, um dort für den IS zu kämpfen. Unter anderem in Berlin gibt es Moscheen, die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen. Die Strategie der Salafisten ist es, überall in Deutschland Moscheegemeinden zu gründen und sich zu vernetzen. Das wissen auch die Behörden hierzulande. Aber die führenden Akteure agieren zumeist so geschickt, dass es schwierig ist, juristisch gegen sie vorzugehen.

Haben Sie bei Ihren Recherchen auch Judenhass beobachtet?
In allen radikalen Moscheen wird gegen Juden gehetzt. Immer wieder heißt es, die Medien seien in jüdischer Hand. Juden seien Kuffar, also Ungläubige, die man töten muss.

Welche Funktion hat dieser Antisemitismus?
Beispielsweise rechtfertigt die Behauptung, Juden würden in Deutschland die Medien kontrollieren, aus dieser Perspektive ein Verbot des Konsums aller Zeitungen, von TV-Programmen oder sonstigen medialen Inhalten. Islamistische Gruppen gehen dabei genauso wie Sekten vor, die die Verbindung potenzieller Anhänger zur Außenwelt unterbinden wollen, um mehr Kontrolle über sie zu gewinnen.

Hat die Politik in diesem Kontext versagt?
Nach den Recherchen für mein erstes Buch in 35 Flüchtlingsheimen habe ich bereits davor gewarnt, dass sich die Gefahrenlage durch radikale Islamisten verschärfen wird. Aber die Politik schläft weiterhin und unternimmt viel zu wenig.

Reicht es, Hassprediger auszuweisen, oder muss mehr unternommen werden?
Selbst der Koran bezeichnet Hassprediger als Lügner. Wir sollten mehr Gebrauch von der Möglichkeit einer Abschiebung machen – nicht zuletzt zum besseren Schutz unserer Kinder und Jugendlichen. Zudem befürworte ich eine Regelung, die Predigten in Moscheen ausschließlich in deutscher Sprache erlaubt.

Mit dem Journalisten und Terrorismus-Experten sprach Ralf Balke.

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025