Meinung

Es herrscht Ruhe im Land

Die Islamisten drohen, die Geheimdienste warnen. Und die Deutschen? Ein unaufgeregtes Volk! Da gibt es düsterste Bedrohungsszenarien zuhauf – Anschläge auf Berlins Fernsehturm, den Hauptbahnhof und das Hotel Adlon –, und keinen scheint’s zu kümmern. Es herrscht gespenstische Ruhe im Land. Die Terroristen können offenbar Lieschen Müller und Karl Mustermann nicht so leicht erschrecken. Das wird die Osama bin Ladens dieser Welt wohl etwas ärgern, Bundesinnenminister Thomas de Maizière allerdings freuen. Denn Angst und Panik sind bekanntermaßen schlechte Ratgeber. Also bleibt es bei der Sprachregelung der Behörden: Deutschland ist zwar ein potenzielles Ziel für die selbst ernannten »heiligen« Krieger, aber ansonsten gilt: Nichts Konkretes weiß man nicht. Klingt nach Beruhigungspille. Die Bundesbürger wirken, als könne ihnen das Ungemach draußen in der Welt egal sein. Doch wer so denkt, verkennt den Ernst der Lage. Dass Deutschland bislang einem Anschlag entgangen ist, hat zwei Gründe: pures Glück auf der einen und die Tatkraft der Sicherheitskräfte auf der anderen Seite. Beides ändert nichts daran, dass Islamisten den Westen im Visier haben. Die Terroristen, auch die Konvertiten unter ihnen, hassen alles, was uns lieb und teuer ist: Demokratie, Freiheit, Toleranz, Frauenrechte. Und täusche sich keiner: Selbst wenn wir Afghanistan verlassen und der Nahe Osten in weite Ferne rückt – die Gefahr bleibt. Zeit, das zur Kenntnis zu nehmen.

Staatsbesuch

Kanzler Merz reist am nächsten Wochenende nach Israel

Das Datum steht: Bundeskanzler Merz reist in gut einer Woche zum Antrittsbesuch nach Israel. Der Gaza-Krieg hatte die Reise verzögert, durch die Waffenruhe wird sie jetzt möglich

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Anschlag auf israelische Botschaft geplant? Prozess beginnt

Ein mutmaßlicher IS-Unterstützer kommt vor Gericht. Der Prozess gegen den inzwischen 19-Jährigen beginnt am Montag

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Brüssel

Weimer warnt vor Antisemitismus und Ausgrenzung beim ESC

Der Kulturstaatsminister will darüber mit seinen europäischen Kollegen sprechen

 28.11.2025

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

USA

Mehrheit der Juden blickt nach Mamdani-Sieg mit Sorge nach New York

Eine Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, Mamdani sei sowohl antiisraelisch als auch antisemitisch

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

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 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025