Meinung

Es herrscht Ruhe im Land

Die Islamisten drohen, die Geheimdienste warnen. Und die Deutschen? Ein unaufgeregtes Volk! Da gibt es düsterste Bedrohungsszenarien zuhauf – Anschläge auf Berlins Fernsehturm, den Hauptbahnhof und das Hotel Adlon –, und keinen scheint’s zu kümmern. Es herrscht gespenstische Ruhe im Land. Die Terroristen können offenbar Lieschen Müller und Karl Mustermann nicht so leicht erschrecken. Das wird die Osama bin Ladens dieser Welt wohl etwas ärgern, Bundesinnenminister Thomas de Maizière allerdings freuen. Denn Angst und Panik sind bekanntermaßen schlechte Ratgeber. Also bleibt es bei der Sprachregelung der Behörden: Deutschland ist zwar ein potenzielles Ziel für die selbst ernannten »heiligen« Krieger, aber ansonsten gilt: Nichts Konkretes weiß man nicht. Klingt nach Beruhigungspille. Die Bundesbürger wirken, als könne ihnen das Ungemach draußen in der Welt egal sein. Doch wer so denkt, verkennt den Ernst der Lage. Dass Deutschland bislang einem Anschlag entgangen ist, hat zwei Gründe: pures Glück auf der einen und die Tatkraft der Sicherheitskräfte auf der anderen Seite. Beides ändert nichts daran, dass Islamisten den Westen im Visier haben. Die Terroristen, auch die Konvertiten unter ihnen, hassen alles, was uns lieb und teuer ist: Demokratie, Freiheit, Toleranz, Frauenrechte. Und täusche sich keiner: Selbst wenn wir Afghanistan verlassen und der Nahe Osten in weite Ferne rückt – die Gefahr bleibt. Zeit, das zur Kenntnis zu nehmen.

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza/Westjordanland

Umfrage: Mehr als die Hälfte der Palästinenser befürwortet die Massaker vom 7. Oktober 2023

Klare Mehrheit der Palästinenser zudem gegen Entwaffnung der Hamas

 21.12.2025

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025