Meinung

Erst beten, dann bauen

Was haben Osnabrück, Mainz und Ulm gemeinsam? In diesen Städten werden 2010 neue Synagogen eröffnet. Und alle Beteiligten freuen sich darüber. Vor allem Stadt und Land, die sich zumeist finanziell an den Bauten beteiligen und ihr durch den Holocaust geplagtes Gewissen beruhigen können. Jede jüdische Gemeinde freut sich sowieso, weil ein Gotteshaus jüdisches Leben bedeutet. Doch stopp! Ein Haus macht noch keine Gemeinde. Erst recht nicht in unseren Tagen. Denn eine jüdische Gemeinschaft ist mehr als die Summe ihrer Einzelteile wie Kindergarten, Jugendklub oder Seniorentreff. Schließlich definiert sie sich auch über die Religion. Und um die ist es in den allermeisten Fällen nicht gut bestellt. Wer sagt, das Fehlen von Rabbinern sei daran schuld, liegt falsch. Lernen und beten kann man auch in der kleinsten Hütte. Dazu bedarf es keiner Paläste und keiner Rabbiner, nur Menschen, die das Judentum auch praktizieren wollen. Das Beth Midrasch hält nur so lange, wie seine Säulen von jüdischer Tradition und Religion getragen werden.

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  29.04.2025

Mauthausen

Überlebenswunderkind Eva Clarke: Geburt im KZ vor 80 Jahren

Es war eines der größten und gefürchtetsten Konzentrationslager der Nazizeit. Im Mai 1945 wurde es von US-Soldaten befreit. Unter den Überlebenden waren eine Mutter und ihr Neugeborenes

von Albert Otti  29.04.2025

Umfrage

Mehrheit hält AfD wegen deutscher Geschichte für unwählbar

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes fragt die »Memo«-Studie Menschen in Deutschland nach dem Blick zurück

 29.04.2025

Potsdam

Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert besseren Schutz für Synagoge

Vermutlich wurde in Halle ein zweiter Anschlag auf die Synagoge verhindert. Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert deshalb dazu auf, auch die Potsdamer Synagoge besser zu schützen

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Berlin

Streit um geforderte Yad-Vashem-Straße

Zwischen dem Freundeskreis Yad Vashem und dem Roten Rathaus herrscht Unmut

von Imanuel Marcus  29.04.2025

Den Haag

Strafgerichtshof verpflichtet Chefankläger zur Vertraulichkeit

Karim Khan, der unter anderem gegen Benjamin Netanjahu einen Haftbefehl erwirkt hat, darf einem Bericht des »Guardian« zufolge künftig nicht mehr öffentlich dazu Stellung nehmen

 29.04.2025

Urteil

»Impfen macht frei«-Bild ist Volksverhetzung

Ein 65-Jähriger hatte während der Corona-Pandemie die Schutzmaßnahmen der Regierung mit dem Holocaust verglichen

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025