Meinung

Ernstes zu Arndt

Die Greifswalder Universität wird auch weiterhin nach Ernst Moritz Arndt benannt sein. Zumindest, wenn es nach dem Willen der Studenten geht. Die haben sich jetzt in einer Urabstimmung mit knapper Mehrheit für die Beibehaltung des Namens Ernst-Moritz-Arndt-Universität ausgesprochen. Der studentischen Initiative »Uni ohne Arndt« ist der Namenspatron ein Dorn im Auge: Der Dichter der Romantik (»Lieder für Teutsche«) sei ein Nationalchauvinist, Franzosenhasser und Antisemit gewesen. Befürworter weisen hingegen auf Arndts literarische Bedeutung und sein demokratisches Engagement in der Frankfurter Nationalversammlung hin. Und man ist geneigt, ihnen recht zu geben. Es wird schwer sein, in der deutschen Geistesgeschichte jemanden zu finden, der von antijüdischen Ressentiments völlig frei war. Man kann ja nicht jede Uni nach Lessing benennen. Dennoch ist im Greifswalder Fall ein Namenswechsel angebracht. Die Universität heißt erst seit 1933 Ernst-Moritz-Arndt-Universität – auf Initiative Hermann Görings. Arndt beklagte sich über die jüdische »Flut von Osten« und über »eingesalbte Judengenossen«, also getaufte Juden, die die Reinheit des deutschen Volkskörpers beschmutzen würden. Das war der Arndt, der die Nazis inspiriert hat, Nicht der Demokrat und Lyriker.

Ferdinand von Schirach

»Sie werden von mir kein Wort gegen Israel hören«

Der Jurist und Schriftsteller war zu Gast bei Markus Lanz - es war eine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Sendung

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Berlin

Zerstörtes Israel-Banner bei Adenauer-Stiftung ersetzt

Das mehrere Meter lange Banner mit der Israel-Flagge war in der Nacht zu Sonntag an der Fassade des Akademiegebäudes der Stiftung in Berlin-Tiergarten von Unbekannten in Brand gesetzt worden

 04.09.2025

Treffen

Vatikan dringt auf Befreiung aller Geiseln und Zwei-Staaten-Lösung

Papst Leo XIV. hat den israelischen Präsidenten Isaac Herzog empfangen. Das Staatsoberhaupt lobte »die Inspiration und Führungsstärke des Papstes im Kampf gegen Hass und Gewalt«

von Almut Siefert  04.09.2025

Chemnitz

Kunstfestival: Beauftragter hält einige Werke für judenfeindlich

Thomas Feist warf einigen Beteiligten »die Übernahme von «Fakten‹ vor, die nichts als Übernahme von Hamas-Propaganda sind«

 04.09.2025

Erinnerung

Herrmann enthüllt in Tel Aviv Gedenktafel für Olympia-Attentatsopfer

Mit der Tafel setze man ein sichtbares Zeichen gegen Hass, Antisemitismus und Terrorismus

 04.09.2025

Meinung

Vuelta-Radrennen: Israelhasser ohne Sportsgeist

Bei der spanischen Radtour ist der israelische Rennstall Ziel von Störaktionen. Nun forderte der Rennleiter das Team auf, nicht mehr anzutreten. Wenigen Fanatiker gelingt es, Israel vom Sport auszuschließen - wie so oft in der Geschichte

von Martin Krauss  04.09.2025

Vatikan

Papst Leo XIV. empfängt Israels Präsidenten Herzog

Die Sommerpause des Papstes ist vorbei: Am Donnerstag empfing Leo XIV. Israels Präsidenten Herzog im Vatikan. Zuvor kam es zu Unklarheiten bezüglich der Vorgeschichte des Treffens

von Severina Bartonitschek  04.09.2025

Spanien

Israel-Premier Tech: Direktor berichtet von Morddrohungen

Bei der Vuelta a España sorgen israelfeindliche Proteste für einen Eklat. Der Sportdirektor eines israelischen Teams spricht über Ängste. Eines kommt für ihn aber nicht infrage

 04.09.2025

Mar del Plata

Argentinisches Paar gibt Raubkunst-Gemälde zurück

Der Finanzexperte der Nazis brachte das einem jüdischen Galeristen gestohlene Bild einst nach Argentinien. Seine Tochter gibt es nun zurück. Aufgeflogen war sie durch eine Immobilienanzeige

 04.09.2025