Meinung

Ernstes zu Arndt

Die Greifswalder Universität wird auch weiterhin nach Ernst Moritz Arndt benannt sein. Zumindest, wenn es nach dem Willen der Studenten geht. Die haben sich jetzt in einer Urabstimmung mit knapper Mehrheit für die Beibehaltung des Namens Ernst-Moritz-Arndt-Universität ausgesprochen. Der studentischen Initiative »Uni ohne Arndt« ist der Namenspatron ein Dorn im Auge: Der Dichter der Romantik (»Lieder für Teutsche«) sei ein Nationalchauvinist, Franzosenhasser und Antisemit gewesen. Befürworter weisen hingegen auf Arndts literarische Bedeutung und sein demokratisches Engagement in der Frankfurter Nationalversammlung hin. Und man ist geneigt, ihnen recht zu geben. Es wird schwer sein, in der deutschen Geistesgeschichte jemanden zu finden, der von antijüdischen Ressentiments völlig frei war. Man kann ja nicht jede Uni nach Lessing benennen. Dennoch ist im Greifswalder Fall ein Namenswechsel angebracht. Die Universität heißt erst seit 1933 Ernst-Moritz-Arndt-Universität – auf Initiative Hermann Görings. Arndt beklagte sich über die jüdische »Flut von Osten« und über »eingesalbte Judengenossen«, also getaufte Juden, die die Reinheit des deutschen Volkskörpers beschmutzen würden. Das war der Arndt, der die Nazis inspiriert hat, Nicht der Demokrat und Lyriker.

Meinung

Europa ist im Nahen Osten bedeutungsloser denn je

Während die USA unter Präsident Donald Trump keinen Zweifel darüber haben aufkommen lassen, wo es steht, hat Europa komplett versagt

von Daniel Neumann  13.10.2025

Gaza

Hamas kündigt Fortsetzung des Terrors gegen Israel an

Die Hamas will Israel weiterhin zerstören und einen islamischen Staat errichten

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Berlin

Merz: »Der Krieg in Gaza ist zu Ende«

Der Kanzler würdigt den 13. Oktober als historischen Tag. Er hofft nun, dass von der Waffenruhe im Gazastreifen auch ein Signal in ein anderes Kriegsgebiet ausgeht

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Nahost

Trumps Triumph in Nahost: wie ihm das gelang

Er versprach, schnell den Ukraine-Konflikt zu lösen - doch daran beißt sich US-Präsident Trump bislang die Zähne aus. Nun gelang ihm aber der Durchbruch im Gaza-Krieg. Wie hat Trump das gemacht?

von Andrej Sokolow, Anna Ringle  13.10.2025

Prognose

Beauftragter Klein erwartet nach Waffenruhe Rückgang von Judenhass

Hoffnung über Gaza hinaus: Der Antisemitismusbeauftragte des Bundes schätzt, dass mit der Waffenruhe auch der Judenhass in Deutschland abnimmt. Gleichzeitig brauche es Präventionsarbeit

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Israel

Donald Trump vor der Knesset: Lob, Preis und Dank

Es war ein Empfang nach seinem Geschmack: Fast zeitgleich zur Freilassung der israelischen Geiseln in Gaza kam Donald Trump für ein paar Stunden nach Israel - und sprach zur Knesset

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Stimmen

Erleichterung über Geisel-Freilassung - »Wechselbad der Gefühle«

Nach 738 Tagen sind die noch verbliebenen lebenden israelischen Geiseln von der Terrororganisation Hamas freigelassen worden. Unter die Freude über ihre Rückkehr mischt sich auch die Trauer um die Getöteten

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Meinung

Neues Semester, alter Antisemitismus?

Seit zwei Jahren sind deutsche Hochschulen keine sicheren Orte mehr für jüdische Studierende. Es wird viel Mühe kosten, diese Entwicklung zurückzudrehen

von Ron Dekel  13.10.2025

Nach Freilassung

Zentralrat der Juden: Geisel-Rückkehr Beginn eines Heilungsprozesses

Unter die Freude über die Freilassung der lebenden Geiseln mischt sich beim Präsidenten des Zentralrats auch die Trauer über die getöteten. Dieser Tag bedeute auch noch keine Rückkehr zur Normalität

von Niklas Hesselmann  13.10.2025