Justiz

Erneut Anklage gegen Attentäter von Halle

Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg Foto: picture alliance / ZB

Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg hat gegen den zu lebenslanger Haft verurteilten Halle-Attentäter Stephan B. erneut Anklage erhoben. B. wird eine Geiselnahme in der Justizvollzugsanstalt Burg (Sachsen-Anhalt) am 12. Dezember 2022 zur Last gelegt, teilte die Behörde am Mittwoch in Naumburg mit. Er habe zwei Vollzugsbeamte in seine Gewalt gebracht, um aus dem Gefängnis zu fliehen. Dabei habe er einen selbstgefertigten und geladenen Schussapparat verwendet.

Der Halle-Attentäter habe die Beamten mit dem Tod bedroht und so gezwungen, ihm Türen in der Haftanstalt zu öffnen. Auf diese Weise konnte er demnach bis auf den Innenhof der Justizvollzugsanstalt unmittelbar vor der Kfz-Schleuse und der Pforte vordringen.

Rechtsterrorist Dort soll er mit dem Schussapparat einen Warnschuss in die Luft abgegeben haben, mit dem Hinweis, der nächste Schuss »sitze«. Anschließend sei er überwältigt worden. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Rechtsterroristen weitere fünf bis 15 Jahre Freiheitsstrafe.

Stephan B. war im Dezember 2020 vom Oberlandesgericht Naumburg wegen eines versuchten Anschlags auf die Synagoge von Halle am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.

Am 9. Oktober 2019 hatte B. versucht, in die zu diesem Zeitpunkt von
50 Menschen besuchte Synagoge von Halle einzudringen, um dort ein Blutbad anzurichten. B. scheiterte an der Tür zum Gelände, erschoss dann zwei Menschen und verletzte auf seiner Flucht mehrere Personen schwer. Das Gericht sprach ihn wegen Mordes in zwei Fällen und versuchtem Mord in mehr als 55 Fällen schuldig. epd

Rechtsextremismus

Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress 

Wer steckt hinter dem mysteriösen Auftritt des Mannes, der mit einer Rede im Hitler-Stil den Gründungskongress der AfD-Jugend aufmischte? Ihm droht der Parteiausschluss

von Jörg Ratzsch  01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

München

Hugendubel streicht antisemitisches Kinderbuch aus Sortiment

»Sofort nach Kenntnisnahme über dessen Existenz« sei das Malbuch entfernt worden, heißt es aus dem Unternehmen

 01.12.2025

Berlin

Karoline Preisler bei Marsch gegen Antisemitismus

»Es ist ganz besonderer Marsch, weil Männer Frauen und Kinder, Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus zusammengekommen sind«, sagt die Juristin und Politikerin

 01.12.2025

Potsdam

Anne Frank mit Kufiya: Jüdische Gemeinde fordert Ausstellungs-Stopp

Eine Ausstellung im Museum Fluxus+ will Ähnlichkeiten zwischen Palästinensern und Israelis aufzeigen. Doch die Darstellung zieht Kritik aus der Jüdischen Gemeinde und von Brandenburgs Antisemitismusbeauftragten auf sich

 01.12.2025

Interview

»Nach dem Waffenembargo gibt es einiges zu kitten«

CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter über den Antrittsbesuch des Bundeskanzlers in Israel, Siedlergewalt im Westjordanland und die Kooperation mit dem Mossad

von Joshua Schultheis  01.12.2025

Hamburg

So reagiert die Politik auf den Rücktritt Stefan Hensels

Wegen der vorzeitigen Amtsaufgabe des Antisemitismusbeauftragten macht die CDU dem rot-grünen Senat schwere Vorwürfe. Der Erste Bürgermeister lobt dagegen die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Beauftragten

von Joshua Schultheis  01.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 01.12.2025